Nachricht 22. Juli 2015

Caio Koch-Weser stellt die Erkenntnisse des aktuellen New Climate Economy Reports in Israel vor

Zur Feier des 50. Jahrestags der diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und Deutschland veranstalteten die Regierungen der beiden Länder vor kurzem eine Konferenz über nachhaltige Entwicklung und Innovation auf der Vice Chairman Caio Koch-Weser in seiner Eigenschaft als Mitglied der Global Commission on the Economy and Climate über die Ergebnisse des aktuellen New Climate Economy Reports sprach.

Seizing the Global Opportunity

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks betonte auf der Konferenz die wirtschaftlichen Chancen, die der Klimaschutz gerade für ein innovatives Land wie Israel mit sich bringt. Sie wies darauf hin, dass Deutschland seine Treibhausgasemissionen seit 1990 um 27% gesenkt habe, während die Wirtschaft zugleich um 39% gewachsen sei.

„Das zeigt, dass man Wirtschaftswachstum und Emissionen entkoppeln kann. Mehr noch: Im 21. Jahrhundert ist Klimaschutz die Voraussetzung für eine wettbewerbsfähige, moderne Wirtschaft und damit für nachhaltigen Wohlstand.“ Bundesumweltministerin Barbara Hendricks

Auch Caio Koch-Weser widmete sich in seiner Rede diesem Thema und ging auf die Ergebnisse des im Jahr 2014 veröffentlichten New Climate Economy Reports „Better Growth, Better Climate“ ein: In den kommenden 15 Jahren werden weltweit 90 Bio. US Dollar in Energiesysteme, Städte und die Landnutzung investiert. Diese Investitionen werden Einfluss auf das Wirtschaftswachstum und die Möglichkeiten der Menschheit haben, einen gefährlichen Klimawandel zu verhindern.

„Nachhaltigkeit und Innovation sind von wesentlicher Bedeutung für den künftigen Wohlstand und den Zustand der Gesellschaft.“
Caio Koch-Weser, Vice Chairman der Deutschen Bank

Wirtschaftliches Wachstum und die Senkung von CO2-Emissionen gehen Hand in Hand

Der Vice Chairman ging zudem auf neue Trends ein, die belegen, dass Wirtschaftswachstum und eine Senkung der CO2-Emissionen Hand in Hand gehen können. Erstens werden saubere Energien wie Photovoltaik dank ihres raschen Wachstums und der technischen Fortschritte aus Kostensicht zunehmend konkurrenzfähig gegenüber fossilen Brennstoffen, wie Studien der Deutschen Bank gezeigt haben. Zweitens reformieren Länder wie Mexiko, Indonesien und Indien ihre Subventionssysteme für fossile Brennstoffe, und immer mehr Länder führen Gebühren für Treibhausgasemissionen ein.

Drittens steigt das Interesse an Infrastrukturinvestitionen und -finanzierungen, wodurch die beträchtliche Lücke bei den Infrastrukturinvestitionen geschlossen werden kann. Gleichzeitig ergeben sich Investmentchancen. Viertens haben Chinas Bemühungen um einen strukturellen Umbau der Wirtschaft hin zu einer „ökologischen Zivilisation“ weitreichende Implikationen für die übrige Welt und dienen als Beispiel für andere Entwicklungsländer. Fünftens achten die Unternehmen in ihren Geschäfts- und Investitionsstrategien zunehmend auf Nachhaltigkeit, so dass der globale Markt für CO2-arme und umweltfreundliche Güter und Dienstleistungen im Jahr 2012 bereits ein Volumen von 5,5 Bio. US Dollar hatte.

Und zuletzt prüfen Zentralbanken, Finanzaufsichtsbehörden und Finanzinstitute zunehmend, welche Chancen und Risiken die Umstellung auf ein emissionsarmes Wirtschaftsmodell mit sich bringt. So prüfen inzwischen manche Regulierungsbehörden, welche Wertverluste bei Vermögenswerten aus dem Bereich fossiler Energieträger anfallen können, halten zur Veröffentlichung von Nachhaltigkeitsdaten an und verlangen bei Transaktionen eine Umweltrisikobewertung. Zugleich befassen sich immer mehr Anleger Nachhaltigkeitsrisiken und verantwortungsbewusste Anlagemöglichkeiten. Insbesondere ist auch die Aufforderung der G20 an das Financial Stability Board zu nennen, sich mit dem Klimawandel zu befassen.

Wichtige Empfehlungen aus dem New Climate Economy Report 2015

Die New Climate Economy-Initiative hat zu diesen Trends vor kurzem einen weiteren Report mit dem Titel „Seizing the Global Opportunity“ veröffentlicht und Maßnahmen auf internationaler Ebene vorgeschlagen, mit deren Hilfe die Umstellung auf eine emissionsarme Wirtschaft beschleunigt und auf dem Gipfel in Paris im Dezember eine glaubwürdige zwischenstaatliche Vereinbarung zum Klimawandel erreicht werden soll. Die Umsetzung dieser Empfehlungen brächte beträchtliche wirtschaftliche Vorteile mit sich und könnte dazu beitragen, bis zum Jahr 2030 59-96% der erforderlichen Emissionssenkungen zu verwirklichen.

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