Die Zahl der sogenannten Zombie-Unternehmen könnte laut einer gerade veröffentlichten Untersuchung von Deutsche Bank Research schon seit einiger Zeit sinken. Darauf weisen erste Daten aus dem Jahr 2017 hin, nachdem die Zahl solcher Unternehmen zwischen 1996 und 2016 noch gestiegen sei. Sollte sich diese Trendumkehr bestätigen, dann könne dies ein weiterer Anreiz für Zentralbanken sein, weitere Zinserhöhungen einzuleiten und sich von einer unkonventionellen Geldpolitik zu verabschieden.
Deutsche Bank Research definiert solche Zombie-Unternehmen wie folgt: Ihr operatives Ergebnis liegt in zwei aufeinander folgenden Jahren unter dem jährlichen Zinsaufwand und ihr Marktwert beträgt weniger als das Dreifache ihres Jahresumsatzes. Die Analysten untersuchten Daten von rund 3000 Unternehmen im FTSE All World Index; danach hat sich der Anteil der Zombie-Firmen von 0,6 Prozent im Jahr 1996 auf 2 Prozent im Jahr 2016 mehr als verdreifacht.
Die Daten für 2017 sind angesichts unterschiedlicher Termine der Finanzberichterstattung globaler Unternehmen zwar nach wie vor nicht völlig schlüssig. Zwei Drittel der Unternehmen haben ihre Zahlen aber bereits veröffentlicht. Die stark gesunkene Quote dieser untoten Firmen im Jahr 2017 könne das Resultat aus der Kombination aus einem seit 2016 steigenden Wirtschaftswachstum und einer strafferen Geldpolitik sein.
Drei Viertel der Zombie-Unternehmen seien heute im Energie- und Finanzsektor tätig, weitere 15 Prozent in den Bereichen Energieversorgung, Werkstoffe und Telekommunikation. In den frühen 2000er Jahren zählten vor allem Unternehmen mit hoher Marktkapitalisierung aus den Branchen Telekommunikation, Medien und Technologie zu diesen „Zombies“. Bezogen auf die Regionen errechnen die Analysten für Europa den höchsten Prozentsatz an Zombie-Unternehmen, gefolgt von Nordamerika und der restlichen Welt; in der Region Asien-Pazifik ist die Quote demnach am niedrigsten.
Die Analysten gehen davon aus, dass eine Kombination verschiedener Faktoren dazu geführt hat, dass die Zahl der Zombie-Unternehmen so signifikant wachsen konnte: die extrem lockere Geldpolitik, implizite staatliche Unterstützung und die Zurückhaltung der Banken, seit der Finanzkrise notleidende Kredite abzuschreiben.
Hinweis: Die Untersuchung ist die vierte von fünf zum Thema steigende Zinsen, die unser Team für die fundamentale Kreditstrategie unter der Leitung von Jim Reid gerade veröffentlicht hat.
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Die Zahl der sogenannten Zombie-Unternehmen könnte laut einer gerade veröffentlichten Untersuchung von Deutsche Bank Research schon seit einiger Zeit sinken. Darauf weisen erste Daten aus dem Jahr 2017 hin, nachdem die Zahl solcher Unternehmen zwischen 1996 und 2016 noch gestiegen sei. Sollte sich diese Trendumkehr bestätigen, dann könne dies ein weiterer Anreiz für Zentralbanken sein, weitere Zinserhöhungen einzuleiten und sich von einer unkonventionellen Geldpolitik zu verabschieden.
Deutsche Bank Research definiert solche Zombie-Unternehmen wie folgt: Ihr operatives Ergebnis liegt in zwei aufeinander folgenden Jahren unter dem jährlichen Zinsaufwand und ihr Marktwert beträgt weniger als das Dreifache ihres Jahresumsatzes. Die Analysten untersuchten Daten von rund 3000 Unternehmen im FTSE All World Index; danach hat sich der Anteil der Zombie-Firmen von 0,6 Prozent im Jahr 1996 auf 2 Prozent im Jahr 2016 mehr als verdreifacht.
Die Daten für 2017 sind angesichts unterschiedlicher Termine der Finanzberichterstattung globaler Unternehmen zwar nach wie vor nicht völlig schlüssig. Zwei Drittel der Unternehmen haben ihre Zahlen aber bereits veröffentlicht. Die stark gesunkene Quote dieser untoten Firmen im Jahr 2017 könne das Resultat aus der Kombination aus einem seit 2016 steigenden Wirtschaftswachstum und einer strafferen Geldpolitik sein.
Drei Viertel der Zombie-Unternehmen seien heute im Energie- und Finanzsektor tätig, weitere 15 Prozent in den Bereichen Energieversorgung, Werkstoffe und Telekommunikation. In den frühen 2000er Jahren zählten vor allem Unternehmen mit hoher Marktkapitalisierung aus den Branchen Telekommunikation, Medien und Technologie zu diesen „Zombies“. Bezogen auf die Regionen errechnen die Analysten für Europa den höchsten Prozentsatz an Zombie-Unternehmen, gefolgt von Nordamerika und der restlichen Welt; in der Region Asien-Pazifik ist die Quote demnach am niedrigsten.
Die Analysten gehen davon aus, dass eine Kombination verschiedener Faktoren dazu geführt hat, dass die Zahl der Zombie-Unternehmen so signifikant wachsen konnte: die extrem lockere Geldpolitik, implizite staatliche Unterstützung und die Zurückhaltung der Banken, seit der Finanzkrise notleidende Kredite abzuschreiben.
Hinweis: Die Untersuchung ist die vierte von fünf zum Thema steigende Zinsen, die unser Team für die fundamentale Kreditstrategie unter der Leitung von Jim Reid gerade veröffentlicht hat.
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