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27. Oktober 2016
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
lassen Sie mich meinen Brief in diesem Quartal etwas anders beginnen – und zwar mit Zitaten von unseren Kunden:
„Eine starke Wirtschaft braucht starke Banken. Wenn wir auch in Zukunft im weltweiten Wettbewerb bestehen wollen, ist es für uns wichtig, einen Global Player wie die Deutsche Bank an unserer Seite zu haben.“ (Peter Terium, Vorstandschef RWE)
„Die Deutsche Bank, als deutsches Unternehmen, kennt unsere Struktur. Und sie kennt auch die Wirkungsweise von deutschen, exportorientierten Unternehmen.“ (Marcus Kuhnert, Finanzvorstand Merck KGaA)
„KKR arbeitet seit 30 Jahren mit der Bank zusammen. Die Aufregung um die Deutsche Bank halten wir für übertrieben. Sie ist wesentlich robuster als 2008.“ (Johannes Huth, KKR-Europachef)
Warum zitiere ich das? Weil in den vergangenen Monaten viel über uns geschrieben wurde, was von unseren Kunden abgelenkt hat. Sie sind es, die zufrieden mit uns sein müssen, sie sind es, denen wir Wissen, Service und Produkte liefern, sie sind es, für die wir Wert schaffen.
Deshalb möchte ich auch den Rückblick mit einer Zahl beginnen, die wir seit meinem Start als Vorstandschef bisher nicht betonen wollten:
Wir haben in den vergangenen neun Monaten mit unserem operativen Geschäft 4,6 Milliarden Euro verdient – vor Kosten von 3,0 Milliarden Euro, die für Restrukturierung und Abfindungszahlungen, Rechtsverfahren, Wertberichtigungen sowie den Abbau von Aktiva in unserer Abwicklungseinheit NCOU anfielen. Vor Steuern blieb in den ersten neun Monaten also ein Gewinn von 1,6 Milliarden Euro. Im dritten Quartal waren es 619 Millionen Euro, nach Belastungen von 1,0 Milliarden Euro durch die genannten Faktoren.
Sie wissen, dass ich kein Freund davon bin, Sondereffekte herauszurechnen. Allerdings sollten wir uns bewusst machen, wie viel operative Kraft in unserem Geschäft steckt. Das wird regelmäßig übersehen, seit unsere Verhandlungen mit dem US-Justizministerium im Blickpunkt stehen. Natürlich belasten uns diese Rechtsfälle und führen zu Unruhe, wie sich etwa an den Schwankungen unseres Aktienkurses ablesen lässt. Dazu haben auch viele Gerüchte beigetragen, auf die ich hier nicht im Einzelnen eingehen werde.
Umso beeindruckender war, was Sie alle in dem Umfeld der vergangenen Wochen geleistet haben. Sie haben sich den kritischen Fragen unserer Kunden gestellt, sich vielfach gegenseitig unterstützt und sich nicht verunsichern lassen. Ihr Engagement war beispiellos. Dafür möchte ich Ihnen von ganzem Herzen danken, auch im Namen meiner Kolleginnen und Kollegen im Vorstand.
Leider müssen wir davon ausgehen, dass die Lage noch eine Weile schwierig bleibt. Die Verhandlungen mit dem amerikanischen Justizministerium kommen voran, und wir arbeiten hart daran, diese Angelegenheit so bald als möglich abzuschließen. Gleichzeitig hat sich das Umfeld in einigen wichtigen Bereichen weiter verschlechtert. Wir werden deshalb unseren Umbau beschleunigen und noch verstärken müssen, wie wir es ja zum Halbjahr schon angedeutet haben.
Wir im Vorstand sind fest entschlossen, Schritt für Schritt wieder eine bessere Deutsche Bank zu schaffen – besser in ihren Geschäften, besser in ihren Kontrollen und näher an ihren Kunden.
Das zeigt das dritte Quartal:
Aber es geht nicht nur darum, Kosten zu sparen, Risiken abzubauen, Kontrollen zu stärken und die Bank insgesamt weniger komplex zu machen. Wir halten auch Kurs im Geschäft mit unseren Kunden.
Das zeigen die Ergebnisse und konkrete Beispiele:
Liebe Kolleginnen und Kollegen, trotz dieser Erfolge möchte ich hier nichts schönreden. Vor uns liegt noch viel Arbeit. Doch wir haben ein stabiles Fundament und sind stark genug, um diese herausfordernden Monate zu meistern. Wenn ich sehe, welche Erfolge Sie selbst in diesem schwierigen Jahr erreicht haben und wie entschlossen Sie gerade jetzt für Ihre Kunden und für die Deutsche Bank da sind, dann stimmt mich das zuversichtlich.
Herzliche Grüße
Ihr
John Cryan
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