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7. April 2017
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
manche meiner Nachrichten in den vergangenen Monaten habe ich damit begonnen, auf schwierige Phasen zurückzublicken. Diesmal ist das anders. Die vergangenen Wochen waren zwar fordernd – aber im positiven Sinne. Nachdem wir Anfang März unsere Kapitalerhöhung angekündigt hatten, haben wir viele Investoren getroffen. In diesen Gesprächen bekommt man nichts geschenkt – wer uns weiteres Kapital anvertrauen will, hakt genau nach.
Dennoch sind wir mit einem guten Gefühl zurückgekommen: Die Kapitalerhöhung ist nun abgeschlossen, und die meisten Aktionäre unterstützen unseren Kurs. 98,9 Prozent der Bezugsrechte wurden ausgeübt, die übrigen neuen Aktien werden am Markt verkauft. Die Investoren vertrauen darauf, dass wir nun gestärkt mit unseren Kunden arbeiten können und unsere Strategie weiter konsequent umsetzen. Dieses Vertrauen sollte für uns alle ein besonderer Ansporn sein.
Dabei gab es durchaus regionale Unterschiede:
Während in Europa viele Investoren und Analysten noch etwas skeptischer auf den Bankenmarkt generell und speziell auf uns blicken, sind die amerikanischen Investoren positiver gestimmt. Sie haben in ihrem Heimatmarkt erlebt, wie gut sich Banken erholen und wie profitabel sie sein können. Und sie erwarten, dass auch wir die Wende schaffen.
Klar ist, dass die Vereinigten Staaten für uns als Bank weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Hier wächst die Wirtschaft besonders dynamisch, die Margen für Banken sind weiterhin hoch. Weltweit entfällt die Hälfte des Ertragspools im Finanzierungs- und Kapitalmarktgeschäft auf den US-Markt.
Deshalb sind und bleiben wir hier stark vertreten mit unserer integrierten Unternehmens- und Investmentbank, deren neue Struktur Formen annimmt – Garth Ritchie und Marcus Schenck haben bereits ihre Führungsmannschaft benannt. Vom attraktiven US-Markt werden auch unser Geschäft mit vermögenden Kunden (Wealth Management) und die Vermögensverwaltung (Asset Management) profitieren. Meine Townhall in New York und mein Treffen mit gerade beförderten Managing Directors in der vergangenen Woche haben mich in meiner Zuversicht bestärkt.
Aber auch für die Märkte in Asien und in Europa bin ich optimistisch, ganz besonders für unseren Heimatmarkt Deutschland: Hier wachsen wir quasi mit unseren Kunden – mit Unternehmen und Privatleuten, mit denen wir teilweise schon seit Generationen zusammenarbeiten und die sich gerade gut entwickeln. Hier betreuen wir mehr als 20 Millionen Menschen und Firmen. Die Arbeitsgruppen von Christian Sewing und Frank Strauß haben bereits begonnen, die Integration von Postbank und Deutscher Bank zu planen.
Die Kapitalerhöhung wiederum sollte jegliche Fragen aus dem Weg räumen, wie sicher die Deutsche Bank ist. Umso wichtiger ist nun ein Thema, das zeitweise im Hintergrund stand: Wachstum.
Wir haben dank der gestärkten Bilanz auch Kapazitäten für mehr Geschäft. Deshalb können wir wieder gezielt wachsen. Denn klar ist: Wir wollen uns nicht gesund schrumpfen, sondern müssen erfolgreich mit unseren Kunden arbeiten – ohne dabei Kosten, Kontrollen und mögliche Risiken außer Acht zu lassen. Keiner von uns darf Erträge wollen, die später umso mehr Geld kosten, etwa durch Rechtsstreitigkeiten. Keiner von uns will noch einmal erleben, dass uns hieraus Milliardenforderungen entstehen.
Umsichtiges Wachstum – das sollte ab sofort unsere Devise sein. Nun wünsche ich all jenen, die die Ostertage für eine kurze Pause nutzen, eine erholsame Zeit. Und allen anderen erfolgreiche Arbeit.
Herzliche Grüße
Ihr John Cryan
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