Der Ausgang der Wahlen in Frankreich ist gut für Europa – für die Zukunft der Europäischen Union und für die europäischen Aktienmärkte.
In einer aktuellen Analyse der Deutschen Asset Management mit dem Titel „Vive la France, es lebe Europa und seine Aktien" heißt es: „Mit dem Ergebnis der französischen Wahlen wurde das unseres Erachtens größte politische Einzelrisiko Europas im laufenden Jahr abgewendet. Zudem scheinen die populistischen Strömungen vorerst ihren Höhepunkt überschritten zu haben. Wir haben dies als Anlass genommen, Europas Aktien auf Übergewichten hoch zu stufen, da die politischen Unwägbarkeiten vor allem ausländische Investoren davon abgehalten haben dürften, ihre Gelder verstärkt nach Europa umzuschichten.“
Britta Weidenbach, Head of European Equities, betont in der Analyse, dass die Stärken Europas dieses Jahr nicht mehr zu übersehen seien: Neben dem stabilen makroökonomischen Umfeld überzeuge vor allem die Gewinndynamik europäischer Firmen: „Dieses Jahr markiert den Wendepunkt in Europa – das Gewinnwachstum ist nach sechs schwachen Jahren zurückgekehrt – wir rechnen mit einem zweistelligen Ergebnisplus im Jahresvergleich.“ Die bisherige Berichtssaison unterstütze das positive fundamentale Bild.
Nach der Analyse der Deutschen AM steht mit Emmanuel Macron ein bekennender Europäer an der Spitze des wichtigsten politischen Partners Deutschlands. Dies könnte die Investorenphantasien sogar hinsichtlich weiterer Integrationsschritte – etwa einer besser abgestimmten und stimulierenden Fiskalpolitik – beschleunigen. Die Region könnte zum Jahresende also sogar stabiler dastehen als zu Jahresbeginn. Dabei sollte man die Wahlergebnisse auch nicht schönreden, belegen sie doch das hohe Maß an politischer Unzufriedenheit und den Vertrauensverlust in die etablierten Parteien. Nichtsdestotrotz sei es die sechste Wahl in Europa seit Ende 2016, bei der nationalistische Parteien schlechter abgeschnitten haben als zuvor prognostiziert.
Insgesamt sieht Weidenbach jedoch auf gesamteuropäischer Ebene eine leichte Entspannung bei den politischen Risiken. Der Brexit dürfte auf kurze und mittlere Sicht eine wirtschaftliche Belastung sowohl für Großbritannien als auch die restliche EU darstellen, da die Trennung von Europa schon jetzt zu Friktionen und Ungewissheit führt. Egal, wie gut die Verhandlungen laufen, sie werden den Schaden wohl lediglich minimieren, aber nicht eliminieren können. Damit bleibe als größtes Einzelrisiko Italien, wo politische Unzufriedenheit und ein fragiler Bankensektor auf ein siechendes Wirtschaftswachstum stoßen. Allerdings sei nicht mit Neuwahlen vor dem vierten Quartal 2017 zu rechnen.
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Der Ausgang der Wahlen in Frankreich ist gut für Europa – für die Zukunft der Europäischen Union und für die europäischen Aktienmärkte.
In einer aktuellen Analyse der Deutschen Asset Management mit dem Titel „Vive la France, es lebe Europa und seine Aktien" heißt es: „Mit dem Ergebnis der französischen Wahlen wurde das unseres Erachtens größte politische Einzelrisiko Europas im laufenden Jahr abgewendet. Zudem scheinen die populistischen Strömungen vorerst ihren Höhepunkt überschritten zu haben. Wir haben dies als Anlass genommen, Europas Aktien auf Übergewichten hoch zu stufen, da die politischen Unwägbarkeiten vor allem ausländische Investoren davon abgehalten haben dürften, ihre Gelder verstärkt nach Europa umzuschichten.“
Britta Weidenbach, Head of European Equities, betont in der Analyse, dass die Stärken Europas dieses Jahr nicht mehr zu übersehen seien: Neben dem stabilen makroökonomischen Umfeld überzeuge vor allem die Gewinndynamik europäischer Firmen: „Dieses Jahr markiert den Wendepunkt in Europa – das Gewinnwachstum ist nach sechs schwachen Jahren zurückgekehrt – wir rechnen mit einem zweistelligen Ergebnisplus im Jahresvergleich.“ Die bisherige Berichtssaison unterstütze das positive fundamentale Bild.
Nach der Analyse der Deutschen AM steht mit Emmanuel Macron ein bekennender Europäer an der Spitze des wichtigsten politischen Partners Deutschlands. Dies könnte die Investorenphantasien sogar hinsichtlich weiterer Integrationsschritte – etwa einer besser abgestimmten und stimulierenden Fiskalpolitik – beschleunigen. Die Region könnte zum Jahresende also sogar stabiler dastehen als zu Jahresbeginn. Dabei sollte man die Wahlergebnisse auch nicht schönreden, belegen sie doch das hohe Maß an politischer Unzufriedenheit und den Vertrauensverlust in die etablierten Parteien. Nichtsdestotrotz sei es die sechste Wahl in Europa seit Ende 2016, bei der nationalistische Parteien schlechter abgeschnitten haben als zuvor prognostiziert.
Insgesamt sieht Weidenbach jedoch auf gesamteuropäischer Ebene eine leichte Entspannung bei den politischen Risiken. Der Brexit dürfte auf kurze und mittlere Sicht eine wirtschaftliche Belastung sowohl für Großbritannien als auch die restliche EU darstellen, da die Trennung von Europa schon jetzt zu Friktionen und Ungewissheit führt. Egal, wie gut die Verhandlungen laufen, sie werden den Schaden wohl lediglich minimieren, aber nicht eliminieren können. Damit bleibe als größtes Einzelrisiko Italien, wo politische Unzufriedenheit und ein fragiler Bankensektor auf ein siechendes Wirtschaftswachstum stoßen. Allerdings sei nicht mit Neuwahlen vor dem vierten Quartal 2017 zu rechnen.
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