Nachricht 24. Oktober 2018

Eine Nachricht von Christian Sewing zu den Ergebnissen des dritten Quartals

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

auch im dritten Quartal haben wir gehalten, was wir im April versprochen hatten. Und wir sind auf dem Weg, zum ersten Mal seit 2014 wieder ein Jahr mit Gewinn abzuschließen.

Insbesondere beim Kostenabbau sind wir gut vorangekommen. Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir die gesteckten Ziele für 2018 erreichen werden. Andererseits lässt die Wende bei den Erträgen auf sich warten. Deshalb müssen wir weiter daran arbeiten, wieder in allen Geschäftsbereichen zu wachsen.

Die Bilanz der vergangenen sechs Monate kann sich durchaus sehen lassen:

— Wir spüren inzwischen eine neue Disziplin in unserer Bank, die sich auch in Zahlen niederschlägt. Das ist die Basis dafür, dass sich unsere Kreditratings verbessern und wir einen höheren Aktienkurs erreichen. Und seien Sie sich sicher: Wir werden alles dafür tun, dass es in diesem Jahr im vierten Quartal nicht den bislang typischen Kostenanstieg geben wird.

— Unsere soliden Quartalsergebnisse beruhen in erster Linie auf geringeren Kosten und niedrigeren Rückstellungen für Kreditausfälle. Das hat auch mit dem Umbau unserer Unternehmens- und Investmentbank zu tun, der Erträge gekostet hat, inzwischen aber weitgehend abgeschlossen ist. Nun sind wir in einer Position, aus der wir wieder angreifen können.

— Wir können uns jetzt auf Wachstum konzentrieren, denn wir haben mit einer Eigenkapitalquote von 14 Prozent und einer Überschussliquidität von 76 Milliarden Euro eine so starke Bilanz wie selten zuvor. Das ist eine solide Basis für das Geschäft mit unseren Kunden.
Der Vorsteuergewinn von 506 Millionen Euro in den vergangenen drei Monaten ist also ein weiterer Meilenstein auf unserem Weg zu einer nachhaltig profitablen Bank. Seit Jahresbeginn sind es bereits 1,6 Milliarden Euro. Das ist Ihr Erfolg.

Diese Dynamik müssen wir nutzen, um im nächsten Jahr die versprochene Eigenkapitalrendite nach Steuern von vier Prozent zu erreichen.

Die Voraussetzungen dafür sind gut. Die vergangenen Wochen und Monate haben erneut bewiesen, wie sehr Unternehmen, institutionelle Investoren und Privatpersonen mit uns arbeiten wollen und wie gut und stabil unsere Beziehungen zu ihnen sind. Hier nur einige Beispiele:

  • Beeindruckend waren zuletzt unsere Erfolge im Beratungs- und Finanzierungsgeschäft. Gemessen an den Provisionseinnahmen waren wir an sechs der zehn größten Transaktionen weltweit beteiligt. In Europa haben wir im bisherigen Jahresverlauf bei vier der fünf größten IPOs federführend beraten, damit sind wir Marktführer. Und unsere Auftragsbücher sind weiterhin gut gefüllt. Das ist eine herausragende Leistung der verschiedenen Teams.
  • Insgesamt ist unsere Investmentbank in wichtigen Geschäftsfeldern trotz rückläufiger Erträge gut unterwegs. Im Bereich Leveraged Finance haben wir heute einen höheren Marktanteil als vor einem Jahr. Und auch im Anleihe- und Währungshandel haben wir im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal Boden gut gemacht.
  • Unsere Transaktionsbank hat sich am amerikanischen Start-up Modo beteiligt, mit dessen Technologie wir künftig Zahlungen auf Nichtbanken-Plattformen wie Alipay, Paypal, M-Pesa und WeChat abwickeln können – ein großes Wachstumsfeld innerhalb des Zahlungsverkehrs. Bei Handelsfinanzierungen kooperieren wir künftig mit sechs anderen Banken auf der Plattform „Trade Information Network“. Zwar sind wir bei den Erträgen noch nicht da, wo wir sein wollen. Aber wir haben den unbedingten Willen, die Transaktionsbank mit Stefan Hoops als neuem Chef als eine wichtige Säule unserer Bank auszubauen.
  • Wir haben das Kreditvolumen in unseren Kerngeschäftsfeldern im dritten Quartal um sieben Milliarden Euro gesteigert. Davon entfallen drei Milliarden Euro auf die Privat-und Firmenkundenbank. Gleichzeitig kommen wir bei der Integration des Privat- und Firmenkundengeschäfts von Deutscher Bank und Postbank auf unserem Heimatmarkt gut voran. Die neue Führungsstruktur für die Zentrale und die Infrastrukturbereiche werden wir in Kürze bekanntgeben.
  • Die DWS hat seit dem Börsengang ihren Vorsteuergewinn kontinuierlich steigern können. Im dritten Quartal hat sie eine Partnerschaft mit dem Vermögensverwalter Tikehau Capital vereinbart, der auf alternative Anlagen spezialisiert ist. Im Frühjahr hatten sich die Franzosen bereits am Börsengang der DWS beteiligt. Darüber hinaus werden wir die Zusammenarbeit mit dem italienischen Versicherer Generali ausbauen, der die DWS beim Vertrieb von Fonds-Policen in Europa als einen seiner bevorzugten Vermögensverwalter positionieren wird.

All das belegt: Unsere Kunden setzen auf uns. Ob drohender Handelskrieg oder Brexit, ob hohe Staatsverschuldung in vielen Ländern weltweit oder die zunehmenden Schwankungen an den Märkten – gerade in unsicheren Zeiten können wir uns als Berater und Risikomanager unserer Kunden bewähren. Wir haben in vielen Bereichen einzigartige Expertise, die wir im Sinne unserer Kunden nutzen sollten.

Wir können also ein wenig stolz darauf sein, wie wir in den vergangenen Monaten vorangekommen sind. Doch wir dürfen uns nicht zurücklehnen, im Gegenteil. Wir brauchen ein starkes Jahresende.

Wir werden unseren Kurs bei den Kosten diszipliniert weiterverfolgen und bei den Erträgen die Wende schaffen – und das ohne bei unseren Kontrollen und unseren Werten Abstriche zu machen. Der bisherige Jahresverlauf stimmt mich zuversichtlich. Machen wir also weiter so.

Herzliche Grüße

Ihr

Christian Sewing

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