Das Zukunftscamp in Leipzig am 8. November bildete den Auftakt des Global Goals Labs 2019/20, in dem es um die UN-Nachhaltigkeitsziele Nummer 12 und 13 ging. 70 Sozialunternehmer und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kommunalpolitik und Wohlfahrt tauschten sich engagiert und kontrovers zu den Herausforderungen aus, die es zu bewältigen gilt. Dabei kommt allen Akteuren eine tragende Rolle zu – ganz im Sinne des Ziels Nummer 17 „Partnerschaften“.

Sustainable Development Goal 12   Sustainable Development Goal 13

Klimaexperte Dr. Carl-Friedrich Schleussner von der Climate Analytics gGmbH machte gleich zu Beginn deutlich: „Viele Klimafolgen können noch vermieden werden, wenn wir die Erwärmung auf 1,5 Grad begrenzen.“ Die Diskussionsrunden im Zukunftscamp zeigten aber, dass die bisherigen Maßnahmen noch zu kurz greifen und ein breiter gesellschaftspolitischer Konsens nötig ist, um künftigen Generationen keine zusätzlichen Probleme aufzubürden.

Dr. Carl-Friedrich Schleussner

An sechs Thementischen diskutierten die Teilnehmer durchaus kontrovers Lösungen für effektivere Kreislaufwirtschaft, grüne Mobilität, verantwortungsvollen Konsum, nachhaltige Mode, Klimaschutz und den Stellenwert von Kampagnen, um mehr Menschen zu mobilisieren.

Zukunftscamp Diskussion

So meinte Maje Basten vom Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung aus Berlin: „Wir brauchen mehr mutige Politikerinnen und Politiker, die disruptive Innovationen ermöglichen.“ Die Teilnehmer wiesen aber auch darauf hin, dass Politik allein nur die Rahmenbedingungen für das Handeln jedes Einzelnen schaffen kann. Es bedürfe positiver politischer, technischer, unternehmerischer und persönlicher Anreize, um Menschen ohne den berühmten „erhobenen Zeigefinger“ zu erreichen und zum Mitmachen zu bewegen.

Zukunftscamp Thementisch

Vermeintlich vorgefertigte Lösungen und Schnellschüsse greifen fast immer zu kurz – und zu häufig reden Menschen noch aneinander vorbei, weil sich hinter den Schlagworten ganz unterschiedliche Konzepte und Überzeugungen verbergen: So stellte Frau Dr. Nina Bürklin, Expertin zum Thema verantwortungsvoller Konsum, die These in Frage, „dass nachhaltige Produkte teurer sind.

Durch höhere Produktqualität und längere Haltbarkeit wird es oft sogar günstiger.“ Zu oft stünden der Preis oder die schnelle Lösung im Mittelpunkt der Kommunikation, und die Konsequenzen des eigenen Handelns seien vielen entweder nicht ausreichend bewusst, oder es würden gleich neue Lebensentwürfe gefordert, statt es Menschen zu ermöglichen, selbst einen positiven, wenn auch vielleicht nur kleinen Beitrag zum Gesamterfolg zu leisten.

Zukunftscamp Graphic Recording

Das Global Goals Lab

Das Global Goals Lab, eines unserer Made for Good-Förderprogramme für Sozialunternehmer, setzt sich für einen Dialog auf Augenhöhe, effektive Vernetzung von Experten aus allen Sektoren sowie die Beratung und Professionalisierung von Sozialunternehmern ein, die mit ihren Ideen die Gesellschaft voranbringen. In diesem Jahr geht es dabei um alle, die sich für mehr Klimaschutz und verantwortungsvollen Konsum engagieren.

Mitte Februar treffen sich neun ausgewählte Sozialunternehmer für die viertägige Global Goals Challenge in München, um ihr Geschäftsmodell mit Hilfe von externen Experten und Beratern aus der Deutschen Bank weiter zu optimieren. Sechs von ihnen können sich dort für das Finale und das Preisgeld des Global-Goals-Wirkungsfonds qualifizieren.

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