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29. April 2020
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
das erste Quartal dieses Jahres war bereits teilweise geprägt von der größten Pandemie der jüngeren Geschichte. Mit dem, was wir als Bank in diesem Umfeld geleistet haben, können wir sehr zufrieden sein: Gerade weil unsere Kunden in der Corona-Krise unsere Beratung und unser Angebot besonders schätzen, sind unsere Erträge und unser Ergebnis deutlich besser ausgefallen als vom Markt erwartet. Gleichzeitig sind wir beim Umbau unserer Bank weiter vorangekommen und liegen bei unseren Kosten voll im Plan.
Bevor wir zu den Zahlen kommen, möchte ich mich angesichts dieser Leistung herzlich bei Ihnen allen bedanken. Spätestens seit März hat sich das Arbeitsumfeld für viele von uns radikal verändert, während wir gleichzeitig in vielen Bereichen unserer Bank noch mehr zu tun haben als vor der Pandemie. Im Namen des gesamten Vorstands möchte ich Ihnen sagen, dass wir stolz darauf sind, was wir alle gemeinsam in den vergangenen Wochen und Monaten geleistet haben. Wir sind in dieser Krisenphase zur Höchstform aufgelaufen – für unsere Kunden weltweit.
Dank Ihres Einsatzes waren wir auch finanziell erfolgreich. Im ersten Quartal haben wir einen Vorsteuergewinn von 206 Millionen Euro erreicht, und das trotz Bankenabgaben von 503 Millionen Euro. Nach Steuern blieb ein Gewinn von 66 Millionen Euro.
Besonders stolz macht mich das Ergebnis unserer Kernbank, zu der alle Geschäftsbereiche gehören, die wir fortführen wollen. Sie konnte ihren bereinigten Vorsteuergewinn im Jahresvergleich um 32 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro steigern. Das lag ganz maßgeblich daran, dass wir hier unsere Erträge um 7 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro erhöhen konnten, während wir weiterhin konsequent die Kosten gesenkt haben. Hier einige Details:
Das erste Quartal bestätigt ein weiteres Mal, dass wir im vergangenen Jahr die strategischen Weichen richtig gestellt haben. Unser Geschäftsmodell ist robust und widerstandsfähig, das zeigt sich in diesen turbulenten Zeiten ganz besonders.
Trotz der globalen Krisensituation und dem erheblichen Aufwand, der dadurch entstanden ist, sind wir mit unserer eigenen Transformation weiter gut vorangekommen. Die bereinigten Kosten ohne Umbaubelastungen und Bankenabgaben beliefen sich auf 4,9 Milliarden Euro, 7 Prozent weniger als im Vorjahr. Damit haben wir die Kosten neun Quartale in Folge im Vergleich zum jeweiligen Vorjahreszeitraum gesenkt und bestätigen unser Kostenziel von 19,5 Milliarden Euro für das Gesamtjahr.
Dabei stehen wir weiterhin auf einem sehr soliden Fundament. Auch wenn zu Beginn der Corona-Krise viele Unternehmen ihre Kreditlinien genutzt haben, liegt unsere Liquidität mit 205 Milliarden Euro weiter deutlich über den Anforderungen der Aufsichtsbehörden. Die Risikovorsorge ist im ersten Quartal zwar merklich gestiegen, aber unser Kreditbuch ist risikoarm und gut diversifiziert. Auch unsere harte Kernkapitalquote lag mit 12,8 Prozent deutlich über den regulatorischen Anforderungen – und zwar um rund 2,4 Prozentpunkte.
Allerdings haben wir uns ganz bewusst dazu entschieden, die harte Kernkapitalquote zeitweise auch leicht unter unseren Zielwert von 12,5 Prozent fallen zu lassen, wenn die Kreditnachfrage unserer Kunden so hoch bleiben sollte. Wir brauchen diesen Spielraum, um unsere Marktposition weiter zu stärken und unseren Anteil daran zu haben, dass unsere Wirtschaft sich wieder erholt. Wir wollen weiterhin Teil der Lösung sein.
Wichtig ist mir aber auch: Wir haben die 12,5 Prozent nicht aufgegeben, sie bleiben unser Ziel. Sollten wir die Marke unterschreiten, dann soll das nur vorübergehend sein.
Es geht darum, dass wir als globale Hausbank unsere Kunden so begleiten, wie es nur wenige andere Banken können. Wir erfahren in dieser Krise noch genauer, was unsere Kunden von uns erwarten. Und wir arbeiten in unserer Bank nun in einer unkomplizierten und direkten Art zusammen, wie wir es vorher nicht für möglich gehalten hätten. Genau daraus werden wir für die Zeit nach Corona lernen – und dadurch werden wir nicht nur Kosten sparen, sondern auch unsere Erträge steigern können.
Gleichzeitig haben wir die Verantwortung, unseren Beitrag zu leisten, damit Wirtschaft und Gesellschaft die wohl größte Krise der Nachkriegsgeschichte meistern können. Dabei geht es nicht nur darum, wie wir unsere Kundinnen und Kunden unterstützen. Es geht auch darum, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Viele von Ihnen leisten auf vielfältige Weise Hilfe für die Gemeinschaft, zum Beispiel indem Sie Gesichtsmasken nähen oder Schülern beim Lernen zuhause helfen.
Besonders stolz sind wir auch darauf, wie großzügig Sie unsere Spendenaktion für Obdachlose und andere besonders Bedürftige unterstützen. Mehr als 600.000 Euro haben Sie weltweit bereits gespendet. Unsere Bank wird diesen Einsatz nicht nur verdoppeln, sondern hat auch noch einen Grundstock von 500.000 Euro gespendet. Damit sind wir bereits bei 1,7 Millionen Euro, und die Aktion ist noch nicht vorbei. Das Geld geht an Wohltätigkeitsorganisationen, mit denen wir seit vielen Jahren zusammenarbeiten. Alle Details dazu finden Sie in unserem Intranet.
Wir im Vorstand und im Konzernleitungskomitee wissen, dass wir uns auf Sie verlassen können. Das haben Sie in den vergangenen Wochen wieder einmal bewiesen. Dafür möchte ich Ihnen auf diesem Wege noch einmal danken. Ihnen und Ihren Familien wünsche ich alles Gute. Bleiben Sie gesund. Und passen Sie bitte auf sich und andere auf.
Herzliche Grüße
Ihr Christian Sewing
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