Nachricht
29. März 2021
Eine Nachricht von Christian Sewing zu den Veränderungen im Vorstand
Die folgende Nachricht vom CEO Christian Sewing wurde an alle Mitarbeiter der Deutschen Bank gesendet
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
in diesen Minuten haben wir einen Vorstandsumbau bekannt gegeben, mit dem wir unser Führungsteam auf die dritte Phase unserer Transformation ausrichten.
Worum geht es?
Wir haben in den vergangenen drei Jahren gemeinsam enorm viel erreicht. Zunächst haben wir unsere Bank stabilisiert und dann neu positioniert. Wir haben uns auf die Bereiche fokussiert, in denen wir führend sind, und mit äußerster Disziplin die Kosten gesenkt sowie unsere Bilanz gestärkt. Damit haben wir die Basis für nachhaltige Profitabilität gelegt.
Genau darauf richten wir unseren Vorstand nun aus. Wir wollen uns noch stärker auf unsere Kunden, unser Geschäft und unsere bereichsübergreifenden strategischen Prioritäten konzentrieren. Gleichzeitig werden wir bei Kosten und Risiken keine Kompromisse machen und unsere Kontrollen sowie den Dialog mit den Aufsichtsbehörden weiter stärken. Kurzum: Es geht darum, die richtige Führungsstruktur für die nächste Phase in der Umsetzung unserer Strategie zu schaffen.
Was heißt das konkret?
Nach nunmehr fast zwei Jahren in der Doppelrolle werde ich meine Vorstandsverantwortung für die Unternehmensbank und die Investmentbank an Fabrizio Campelli übertragen. Es war für mich eine eindrucksvolle Zeit, in der ich mit fantastischen Teams unser Konzept einer globalen Hausbank mit einer einzigartigen Kapitalmarktstärke unter den europäischen Banken weiterentwickeln konnte. Ich freue mich, mit Fabrizio einen Nachfolger zu haben, der diesen Weg erfolgreich fortführen und die richtigen Impulse setzen wird. Seine weitreichende Erfahrung mit Transformationsprozessen und im operativen Geschäft wird ihm dabei helfen, gemeinsam mit Stefan Hoops sowie Mark Fedorcik und Ram Nayak zwei noch schlagkräftigere Geschäftsbereiche mit einer effizienten Infrastruktur zu schaffen.
Die Verantwortung für die Transformationseinheit (Chief Transformation Office) geht mit Fabrizios Wechsel an Rebecca Short, die damit in den Vorstand einzieht. Sie gehört seit vielen Jahren zum Führungskreis unserer Bank und war bisher als Mitglied des Konzernleitungskomitees für die Finanzplanung und -steuerung (Group Planning & Performance Management) zuständig. Rebecca hat maßgeblich dazu beigetragen, dass wir unsere Ziele in den vergangenen Jahren stets erreichen konnten. Sie wird nun dafür Sorge tragen, dass wir bei unserer Transformation kein Stück nachlassen. Außerdem übernimmt sie die Einheit zur Freisetzung von Kapital (Capital Release Unit) und den Einkauf (Global Procurement), der bisher in der Betriebsorganisation angesiedelt war.
Die Betriebsorganisation (Chief Operating Office) wird künftig kein eigenes Vorstandsressort mehr sein und aufgeteilt. Dabei werden die geschäftsnahen Teile der zentralen Betriebsorganisation für die Investmentbank und die Unternehmensbank unter der Verantwortung von Fabrizio enger an diese Sparten rücken. Seine Aufgabe wird sein, die verschiedenen Funktionen so zu verzahnen, wie es sich in der Privatkundenbank und beim Vermögensverwalter DWS bewährt hat. Ziel ist es, Kosten kontinuierlich zu verringern sowie die Kontrollen weiter zu verbessern.
Die Verantwortung für das Immobilienmanagement übernimmt unser Personalchef Michael Ilgner, um die Gebäudestrategie der Bank an die Arbeitswelt der Zukunft anzupassen. Die übrigen COO-Bereiche verantwortet künftig Bernd Leukert als Vorstand für Technologie, Daten und Innovation, mit dessen Verantwortungsbereich diese Einheiten größtenteils bereits jetzt eng zusammenarbeiten.
Im Zuge dieses Umbaus wird unser bisheriger COO, Frank Kuhnke, die Deutsche Bank leider verlassen. Er blickt auf eine 35-jährige Laufbahn zurück, in der er sich stets mit ganzer Leidenschaft und großem Erfolg für unsere Bank eingesetzt hat. Ich danke Frank von ganzem Herzen für die vielen Jahre vertrauensvoller Zusammenarbeit, insbesondere für die großartige Arbeit in den vergangenen Jahren im Vorstand. Frank hat mit seinem unermüdlichen Einsatz seit 2018 maßgeblich dazu beigetragen, dass wir uns stabilisieren und neu ausrichten konnten.
Auch im Risikomanagement steht eine personelle Veränderung an, die für unsere Bank einen großen Einschnitt bedeutet: Stuart Lewis wird die Deutsche Bank zur Hauptversammlung 2022 verlassen – nach mehr als 25 Jahren, davon dann zehn im Vorstand. Es bleibt noch viel Zeit für den Abschied, und es bleibt auch ausreichend Zeit, um in den nächsten Monaten in Ruhe über Stuarts Nachfolge zu entscheiden.
Mit Blick auf Stuarts Abschied werden wir im Sinne eines geordneten Übergangs bereits jetzt die Abteilungen Compliance und Kampf gegen Finanzkriminalität (AFC) bei unserem Rechts- und Regulierungsvorstand Stefan Simon bündeln. Er steuert künftig die Bereiche unter einem Dach, die besonders stark von rechtlichen Vorgaben und einem engen Austausch mit unseren Aufsichtsbehörden geprägt sind. Wir haben hier in den vergangenen Jahren viel in unsere Kontrollen investiert und gerade zuletzt unter Stuarts Ägide große Fortschritte gemacht. Wir wissen, dass wir hier weiterhin investieren und noch besser werden müssen – genau das ist Stefans Aufgabe.
Außerdem gibt es noch eine Änderung im Konzernleitungskomitee. Lars Stoy, der bislang im Heimatmarkt die Marke Postbank leitete, verantwortet künftig die Privatkundenbank in Deutschland. Lars wird damit Mitglied im Konzernleitungskomitee und berichtet an den stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Karl von Rohr. Er rückt somit auf die Position, die Karl nach dem Ausscheiden von Manfred Knof im vergangenen Jahr zunächst selbst übernommen hatte. In den vergangenen Monaten war Lars bereits Teil von Karls Führungsteam, das die strategischen Weichen unseres Privatkundengeschäfts auf dem Heimatmarkt gestellt hat. Es ist nun der richtige Zeitpunkt, um die Verantwortung für dieses Kerngeschäft zu übergeben, so dass sich Karl auf seine Aufgaben als stellvertretender Vorstandsvorsitzender sowie die Verantwortung für die Regionen Deutschland und EMEA, die Privatkundenbank insgesamt und das Asset Management konzentrieren kann.
Alle diese Änderungen werden zum 1. Mai 2021 wirksam. Für mich persönlich bedeutet dieser Vorstandsumbau, dass ich künftig mehr Freiraum für strategische Themen und unsere Managementprioritäten habe – Kundenfokus, Nachhaltigkeit und Technologie. Als Vorstandsvorsitzender ist es mir außerdem ein großes Anliegen, dass wir unsere Talente und unsere Führungskultur weiter entwickeln. Ich freue mich darauf, diese Themen künftig gemeinsam mit unserem Personalchef Michael Ilgner voranzutreiben, der ab sofort an mich berichten wird.
Zu guter Letzt noch eine Nachricht, die mich besonders freut: Bei der DWS wurde der Vertrag von Asoka Wöhrmann bis Oktober 2024 verlängert. Er personifiziert wie nur wenige andere Kontinuität, Dynamik und Leidenschaft zugleich. Asoka hat die DWS entscheidend geprägt, und ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit ihm.
Gleichzeitig hat der Aufsichtsrat unserer Bank mir einen neuen Vertrag gegeben, der bis 2026 läuft. Ich danke für dieses große Vertrauen. Es ist mir eine Ehre, weiter mit Ihnen arbeiten und unserer Bank dienen zu dürfen.
Herzlichen Dank
Ihr Christian Sewing
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