
Foto: Pedro Carrillo
Die blaue Macht
Wir alle wissen: Wasser ist lebensnotwendig. Aber auch für unsere Volkswirtschaften ist es unverzichtbar. Und damit erhalten Banken eine wichtige Rolle. Sie sorgen dafür, dass dem grünen Mix mehr vom essentiellen Blau beigemischt wird.
Um besser zu verstehen, was "Wachstum mit Verantwortung" in allen Bereichen der Nachhaltigkeit bedeutet, nimmt WHAT NEXT das Thema Wasser unter die Lupe. Wenn wir nachhaltige Städte bauen, auf saubere Energie umstellen, den Klimawandel bekämpfen, die Bildung verbessern und nachhaltige Produktions- und Konsummuster sicherstellen wollen, dann müssen wir stärker auf diese kostbare Ressource achten. Erfahren Sie mehr über die Risiken und Chancen von Investitionen in Wasser, die Blue Economy.
Lesen Sie mehr zu den eigenen Nachhaltigkeitsanstrengungen der Deutschen Bank in diesem Bereich. Oder darüber, wie wir Kunden unterstützen, zum Beispiel durch die Finanzierung eines Wasserinfrastrukturprojekts in Ostafrika. Hinzu kommt ein besonderes Feature: ein Kommentar der renommierten Primatenforscherin und Anthropologin Jane Goodall über die Vernetzung aller Lebensformen.
Enorme Verluste für die Weltwirtschaft
Noch 2017 schätzten WHO und UNICEF, dass 2,1 Milliarden Menschen keinen Zugang zu einer zuverlässigen Trinkwasserversorgung und 4,5 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sanitären Einrichtungen haben.
Die Folgen: schlechtere Lebensbedingungen mit höheren Krankheitsraten, geringere Bildungsmöglichkeiten und schlechtere Berufsaussichten sowie geringere Produktivität und Einkommen. Ohne angemessenen Zugang zu Wasser wird der wirtschaftliche Fortschritt ausgebremst, es entstehen Armutsspiralen.
Der Zugang zu Wasser ist das eine. Es geht auch darum, das wenige Wasser zu schützen, das wir zum Trinken, Waschen und für die Landwirtschaft brauchen. Und darum, uns selbst zu schützen, zum Beispiel vor Überschwemmungen. In ihrem im März 2018 veröffentlichten umweltpolitischen Papier zitiert die OECD eine Analyse der Weltbank aus dem Jahr 2016.
Darin schätzt die Weltbank, dass das Bruttoinlandsprodukt bis zum Jahr 2050 um bis zu sechs Prozent sinken könnte - als Folge von wasserbedingten Verlusten in der Landwirtschaft, der Gesundheit, dem Einkommen und dem Eigentum. Ein anhaltendes Negativwachstum in einigen Regionen der Welt wäre die Folge.
Laut OECD verliert die Weltwirtschaft 260 Milliarden US-Dollar pro Jahr durch unzureichende Wasserversorgung und Abwasserentsorgung. 120 Milliarden US-Dollar pro Jahr kosten die Überschwemmungsschäden an städtischen Immobilien. Sie beziffert die weltweiten jährlichen Kosten der Wasserknappheit für bestehende Bewässerungsanlagen auf 94 Milliarden US-Dollar.
Massiver globaler Finanzierungsbedarf
In demselben Papier stellt die OECD fest, dass zur Erreichung des Nachhaltigkeitsziels Nr. 6 der Vereinten Nationen – Sauberes Wasser und sanitäre Versorgung sicherstellen - bis 2030 das Dreifache der derzeitigen Investitionen in Wasser benötigt wird.
Weiter heißt es: Der globale Finanzierungsbedarf für die Wasserinfrastruktur reicht von 6,7 Billionen bis 2030 bis zu 22,6 Billionen US-Dollar bis 2050 - und dabei ist die Erschließung von Wasserressourcen zur Bewässerung oder Energiegewinnung noch nicht berücksichtigt.
Banken kommt eine wichtige Rolle zu
Banken finanzieren Projekte, die Menschen, Gemeinschaften, der Umwelt und der Wirtschaft zugutekommen. Sie beraten Kunden, Interessengruppen und Regierungen und regen nachhaltige Investitionen in Wasser an. Sie wandeln die wirtschaftliche Notwendigkeit von Investitionen in Wasser in vorteilhafte Geschäftsmöglichkeiten für Investoren um.
Sie treiben notwendige Investitionen zur Verbesserung des Wassermanagements und der Wasserversorgung voran. Sie erhöhen die Finanzierungsströme für Wasser. Über all diese Möglichkeiten kann die Finanzindustrie dazu beitragen, die kostbare Ressource zu schützen - und letztendlich eine größere wirtschaftliche Stabilität und einen fairen Zugang zu sicherem und erschwinglichem Trinkwasser für alle Menschen zu erreichen.
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