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6. September 2016
Erstmals war die Deutsche Bank Partner der „Langen Nacht der Startups“ in Berlin. Im Atrium Unter den Linden in Berlin präsentierten 32 junge Unternehmen den 3400 Teilnehmern aus ganz Europa ihre Ideen. Neben zahlreichen Gründern aus der Fintech-Szene waren auch Social Startups vertreten. Sie wollen vor allem eines: Gutes gründen.
Von innovativer Buchhaltungssoftware über Banking für Selbstständige bis hin zu guten Taten: Europas Unternehmensgründer haben neue Ideen, die für Banken, deren Kunden und die Gesellschaft insgesamt interessant sein können.
In diesem Jahr diente erstmals auch das Atrium der Deutschen Bank Unter den Linden als Bühne für die neue Gründergeneration. Im lichtdurchfluteten Innenhof präsentierten 32 junge Unternehmen aus Europa, womit sie Kunden überzeugen und helfen wollen. Mit dabei waren auch einige Social Entrepreneurs – also Gründer, die gesellschaftliche und ökologische Probleme lösen wollen. Einige von diesen Sozialunternehmen werden über das Förderprogramm Made for Good unterstützt.
„Für uns ist es wichtig, dass Menschen in den Städten, in denen wir präsent sind, über uns reden“, sagt Bernd Günter, 46, von Auticon, das ausschließlich Menschen im Autismus-Spektrum als IT-Consultants beschäftigt, „wir verfolgen ja nicht nur reine Umsatzziele, sondern wollen in der Gesellschaft, der Wirtschaft, der Kultur und in den Köpfen der Menschen etwas verändern. Daher müssen wir sichtbar und präsent sein.“ Auch der Austausch mit anderen Gründern sei sehr wichtig. „Wir von Auticon sprechen offen über unsere Geschäftsmodelle, Vorhaben und Ideen und treffen insbesondere in der Gründerszene auf Leute, die das genauso sehen.“
Wie etwa Christian Schloh, 43, vom Berliner Startup Dycle, das die Kompostierung von Windeln vorantreibt und Familien ein System bietet, Müllberge zu reduzieren und den eigenen CO2-Vebrauch zu optimieren. „Wir sehen in Events wie diesem immer eine Chance. Auf unsere eigentliche Zielgruppe, also Eltern, werden wir hier wahrscheinlich weniger treffen, dafür vielleicht auf einen neuen Kooperationspartner.“ Noch steht Dycle am Anfang: Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt im letzten Jahr in Berlin soll 2017 der reguläre Betrieb beginnen.
Schloh ist sich noch unsicher, wie viel Kapital er braucht – schließlich gibt es für sein Produkt noch kein vergleichbares Modell, an dem er sich orientieren kann.
Dieses Problem kennt Norbert Kunz, Gründer und CEO von Social Impact, dem Kooperationspartner der Deutschen Bank. „Wenn Startups komplett neue Produkte anbieten, ist das Rating schwierig.“ Ohne externes Wissen schleichen sich schnell Fehler in die Berechnung ein. Und ohne überzeugenden Geschäftsplan bleiben die Investoren aus. In den sechs Social Impact Labs in Deutschland wird den Gründern daher viel Raum für Coaching, Co-Working und – ganz wichtig – Networking geboten. Zudem stehen Experten als ehrenamtliche Berater zur Seite, darunter auch einige Kollegen aus der Deutschen Bank.
Im Podiumsgespräch stellt Kunz zusammen mit Alexander Gallas, dem Head of Corporate Volunteering der Deutschen Bank, dann auch das neueste Kooperationsprojekt vor: den Wirkungsfonds für soziale Jungunternehmen. Mindestens neun solcher Unternehmen können an dem Qualifizierungsprogramm teilnehmen und Mittel aus dem Fonds erhalten, in dem die Deutsche Bank und SAP je 100.000 Euro für besonders innovative Ideen bereitstellen. Projekte, die einen effektiven Beitrag für die Integration von Flüchtlingen leisten, können bis zu 25.000 Euro aus dem Zuschussfonds erhalten, um ihr Konzept auszuweiten.
Kapital, das die Jungunternehmer gut gebrauchen können, „da sie es ungleich schwerer haben, an Geld zu kommen“, sagt Norbert Kunz. Denn für sie liegt der Fokus nicht auf dem Profit, sondern auf der gesellschaftlichen Mission. Das sei für Investoren oft wenig reizvoll. Alexander Gallas kennt das Problem. „Daher bringen wir über den Fonds hinaus auch seit drei Jahren unser Finanz-, Kommunikations- und Marketingwissen ein und vermitteln Mitarbeiter der Deutschen Bank als Berater an soziale Startups. Dabei profitieren sie auch von unserem Netzwerk aus Kunden und Investoren.“
Netzwerke, da ist man sich einig, sind das A und O in der Startup-Branche. Daher sei der Abend für die jungen Gründer so wichtig, „es sind Events wie dieses, auf dem sie mögliche Investoren treffen, Erfahrungen austauschen und Feedback zu ihrem Produkt oder ihrer Dienstleistung erhalten“, sagt Norbert Kunz, „und dadurch ihre Performance verbessern.“
Weitere Links zum Thema
Made for Good
Wirkungsfonds
Startupnight
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