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12. September 2016
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich hoffe, Sie sind gut erholt aus Ihrem Urlaub zurück. Ich vermeide bewusst das Wort „Sommerpause“, denn davon war dieses Jahr leider nicht viel zu spüren.
Gerade weil in der Deutschen Bank viel in Bewegung ist, möchte ich Ihnen von nun an jeden Monat persönlich schreiben – damit Sie wissen, was wir erreicht haben, was vor uns liegt und woran der Vorstand und ich persönlich arbeiten.
Obwohl es kein sehr ruhiger Sommer war, gab es doch einige schöne Momente. Besonders genossen habe ich die Saisoneröffnung der Berliner Philharmoniker, die wir als Deutsche Bank seit Jahren unterstützen. Meine Frau und ich durften ein wunderbares Konzert mit Werken von Gustav Mahler und Pierre Boulez erleben.
Auch aus der Bank gibt es Erfreuliches zu berichten. Anfang August haben Kim Hammonds und ich in Florida unser neues Gebäude in Jacksonville eingeweiht. Solche Termine tun gut, zeigen sie doch, dass es vorangeht. Das gilt auch an anderen Stellen: Unsere Tochtergesellschaft in Argentinien konnten wir wie geplant verkaufen, so dass die meisten Kolleginnen und Kollegen ihre Jobs behalten können.
Ich möchte aber nichts beschönigen. Das Umfeld für unser Geschäft ist schwierig – die Zinsen bleiben niedrig, die regulatorischen Anforderungen steigen weiter. Und wir selbst sind noch lange nicht dort, wo wir hinwollen. Wir haben also keine Zeit zu verlieren.
Trotz aller Herausforderungen entspricht mein Bild von unserer Bank nicht dem, das andere immer wieder von uns zeichnen. Meine Vorstandskollegen und ich werden alles dafür tun, Ihnen und der Öffentlichkeit deutlich zu machen, dass wir mit viel Selbstvertrauen in die Zukunft schauen können.
Lassen Sie sich also bitte nicht von Fusions- und Verkaufsspekulationen verunsichern. Vor allem einem Gerücht möchte ich entgegentreten und hier klarstellen: Die Deutsche Asset Management ist und bleibt ein essenzieller Bestandteil unseres Geschäftsmodells.
Es gibt genug, was wir im Alleingang lösen können. Darauf konzentrieren wir uns jetzt. Wir wollen weitere wichtige Rechtsverfahren abschließen. In Deutschland wiederum kommen wir in der zweiten und dritten Verhandlungsrunde mit den Arbeitnehmervertretern auf die Zielgerade.
Wir möchten aber nicht nur unsere Strukturen verändern, sondern auch die Art, wie wir arbeiten. Allzu oft stelle ich in meinem eigenen Alltag fest, dass zu viele Menschen mit den gleichen Aufgaben beschäftigt sind. Dafür gibt es manchmal gute Gründe. Aber häufig ist es auch ein Sicherheitsverständnis oder Hierarchiedenken, das uns nicht besser und sicherer macht, sondern lähmt.
Wie unser Risikovorstand Stuart Lewis kürzlich sagte, muss jeder von uns ein Risikomanager sein. Wir alle sind also verantwortlich. Deshalb ermuntere ich Sie: Übernehmen Sie diese Verantwortung. Trauen Sie sich zu entscheiden, statt auf eine Ansage von oben zu warten. Ich wünsche mir, dass unsere Führungskräfte genau diese Selbstständigkeit fördern.
Das ist auch nötig, wenn wir uns stärker als Technologieunternehmen verstehen wollen. Wir sollten mutiger sein, wie Unternehmer denken. Das ist nicht allein Sache des Vorstands. Unternehmerische Initiative entsteht dort, wo das Geschäft gemacht wird. Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, sehen am besten, was sich verändern, was sich verbessern könnte. Oft sind es die kleinen Schritte, die uns ein großes Stück voranbringen.
Auch Innovationen werden dabei eine große Rolle spielen. Diesen Freitag weihen wir zum Beispiel unser neues Datenanalyse-Zentrum in Dublin ein. Außerdem freuen wir uns in diesem Jahr ganz besonders auf unsere Technologie-Konferenz in Las Vegas. Dort treffen sich am 13. und 14. September die Größen der IT-Branche von Microsoft bis Salesforce. Ende September eröffnen Kim Hammonds und Christian Sewing dann offiziell unsere neue Digitalfabrik in Frankfurt-Sossenheim, in der bereits fleißig entwickelt wird. Standorte wie Sossenheim und Dublin stehen für die technologische Transformation unserer Bank.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, vor uns liegt ein längerer Endspurt in einem anstrengenden Jahr des Umbaus. Das fordert uns alle sehr, zumal unser Tagesgeschäft immer Priorität haben muss. Fragen Sie bitte Ihre Kunden, was wir für sie tun können. Fragen Sie sich, wo Sie – wo wir – unternehmerischen Mut zeigen können. Sich selbst zu überraschen ist das, was das Leben lebenswert macht, schrieb schon der in Dublin geborene Oscar Wilde.
Wenn meine Vorstandskollegen und ich Sie dabei unterstützen können, lassen Sie es mich bitte wissen.
Herzliche Grüße
Ihr
John Cryan
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