Markus Pertlwieser und Jürgen von der Lehr: Das sind zwei Mitarbeiter, die sich Gedanken machen, wie die Bank in Zukunft Geld verdienen wird. Und in dieser Zukunft läuft das meiste Geschäft über Plattformen, darüber sind sie sich einig – schließlich verändern sich dahin auch die Kunden der Bank. Doch was sind überhaupt Plattformen? Wie passt die Deutsche Bank in diese Plattform-Ökonomie? Wie muss sie sich dafür ändern? Werden enge Beziehungen zu Kunden weniger wichtig, oder sogar überlebenswichtig? Und: Wie werden die neuen Wettbewerber der Bank heißen, und was können sie?
„Die Deutsche Bank ist eine der ersten Banken in Europa, die über Plattform-Modelle und deren immenses Potenzial für nachhaltiges Unternehmenswachstum nachdenkt“, sagt Geoffrey Parker, Gastprofessor an der US-Eliteschmiede MIT Massachusetts Institute of Technology. Er ist Buchautor und Vordenker der „Plattform-Revolution“ – genauso lautet auch die Überschrift eines Artikels in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, in dem Parker und Pertlwieser mit ihren Thesen zu Wort kommen.
Mit Parker trafen sich Pertlwieser, von der Lehr sowie zwei Dutzend weiterer Mitarbeiter Anfang April in der Digitalfabrik. Das Treffen leitete offiziell ein strategisches Forschungsprojekt der Bank mit dem MIT ein, als Teil der vor neun Monaten verkündeten Zusammenarbeit.
Geoffrey Parker, Gastprofessor am MIT, Mitautor des Buches „Platform Revolution“: „Die Deutsche Bank ist ein traditionelles Unternehmen, mit einer langen Geschichte und sehr guten Beziehungen zu Kunden. Soweit ist alles gut. Allerdings ist die Bank in Gefahr. Denn sie hat eine ganze Reihe von Wettbewerbern, die viel geringere Produktionskosten haben und in den Märkten aktiv werden können, in denen die Bank traditionell recht hohe Gewinnmargen erzielt. Und genau diese Margen werden dadurch sinken.“
„Ein etabliertes Unternehmen kann mit einigen Pfunden wuchern, für die ein Startup so ziemlich alles geben würde – Beziehungen zu Kunden, belastbare Datensätze und tatsächliches Geschäft. Darauf lässt sich einiges aufbauen, also neue Geschäfte, Produkte und Dienstleistungen.“
Markus Pertlwieser, Digitalchef, Privat- und Firmenkundenbank: „Der Trend zur Plattform, die „Plattformisierung“, hat bereits Fahrt aufgenommen, auch bei Finanzdienstleistungen. Es ist wichtig, dass wir hier Menschen aus ganz unterschiedlichen Bereichen der Bank beieinanderhaben, um herauszufinden, wie unser Unternehmen wachsen und mehr Geld verdienen kann. Die wichtigste strategische Frage lautet: Müssen wir unsere Geschäftsmodelle ausbauen?“
„Niemand weiß, wie das Bankgeschäft in fünf oder zehn Jahren aussehen wird. Die Deutsche Bank ist aber in einer guten Ausgangsposition, denn noch setzen sich nur wenige Banken so intensiv mit Plattformen auseinander wie wir. Wenn wir ganz vorne mitspielen wollen, müssen wir bei diesem Thema voranpreschen.“
Wenn wir uns an Kunden orientieren wollen, müssen wir auch über das klassische Bankgeschäft hinausdenken. Fünfzig Prozent der Kunden würden von ihrer Bank auch gerne zu Themen beraten werden, die nichts mit Bankprodukten zu tun haben.
Das Gute daran ist: Vieles müssen wir gar nicht selbst auf der grünen Wiese aufbauen, weil es nämlich schon da ist – entwickelt von einem Fintech-Unternehmen, einem Startup oder sogar von einem etablierten Unternehmen. Wir müssen uns die richtigen Partner aussuchen und die Beziehungen und die Zusammenarbeit mit den Partnern pflegen und organisieren. Dann können wir den Kunden das bieten, was sie heute erwarten. Jürgen von der Lehr, Leiter für digitale Innovationen, Privat- und Firmenkundenbank
Edward Budd, Chief Digital Office, Unternehmens- und Investmentbank: „Plattformen werden das Bankgeschäft in Gänze umkrempeln, nicht nur einzelne Teile davon. Das reflektiert genau die Entwicklung, die unsere Kunden und ihre Unternehmen nehmen. Wir müssen uns genauso ändern, wie sie und ihre Unternehmen sich ändern. Denn letztlich ist es unsere Aufgabe, sie zu unterstützen.“
Marcus Heidmann, Leiter Strategie und Architektur für die Technologie der Privat- und Firmenkundenbank: „Das ist ein zentrales Element, das Plattformmodelle zum Ziel haben: Sie aggregieren verschiedenste Anbieter, die Lösungen anbieten können, verstehen den Kunden und bieten ihm ein einfaches Interface, mit dem er interagieren kann. Das schafft Werte für alle Beteiligten. Und unsere Bank-API, die wir 2016 mit dem Hackathon gelauncht haben, ist ein wesentlicher wichtiger Schritt dahin.“
Markus Pertlwieser und Jürgen von der Lehr: Das sind zwei Mitarbeiter, die sich Gedanken machen, wie die Bank in Zukunft Geld verdienen wird. Und in dieser Zukunft läuft das meiste Geschäft über Plattformen, darüber sind sie sich einig – schließlich verändern sich dahin auch die Kunden der Bank. Doch was sind überhaupt Plattformen? Wie passt die Deutsche Bank in diese Plattform-Ökonomie? Wie muss sie sich dafür ändern? Werden enge Beziehungen zu Kunden weniger wichtig, oder sogar überlebenswichtig? Und: Wie werden die neuen Wettbewerber der Bank heißen, und was können sie?
„Die Deutsche Bank ist eine der ersten Banken in Europa, die über Plattform-Modelle und deren immenses Potenzial für nachhaltiges Unternehmenswachstum nachdenkt“, sagt Geoffrey Parker, Gastprofessor an der US-Eliteschmiede MIT Massachusetts Institute of Technology. Er ist Buchautor und Vordenker der „Plattform-Revolution“ – genauso lautet auch die Überschrift eines Artikels in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, in dem Parker und Pertlwieser mit ihren Thesen zu Wort kommen.
Mit Parker trafen sich Pertlwieser, von der Lehr sowie zwei Dutzend weiterer Mitarbeiter Anfang April in der Digitalfabrik. Das Treffen leitete offiziell ein strategisches Forschungsprojekt der Bank mit dem MIT ein, als Teil der vor neun Monaten verkündeten Zusammenarbeit.
Geoffrey Parker, Gastprofessor am MIT, Mitautor des Buches „Platform Revolution“: „Die Deutsche Bank ist ein traditionelles Unternehmen, mit einer langen Geschichte und sehr guten Beziehungen zu Kunden. Soweit ist alles gut. Allerdings ist die Bank in Gefahr. Denn sie hat eine ganze Reihe von Wettbewerbern, die viel geringere Produktionskosten haben und in den Märkten aktiv werden können, in denen die Bank traditionell recht hohe Gewinnmargen erzielt. Und genau diese Margen werden dadurch sinken.“
„Ein etabliertes Unternehmen kann mit einigen Pfunden wuchern, für die ein Startup so ziemlich alles geben würde – Beziehungen zu Kunden, belastbare Datensätze und tatsächliches Geschäft. Darauf lässt sich einiges aufbauen, also neue Geschäfte, Produkte und Dienstleistungen.“
Markus Pertlwieser, Digitalchef, Privat- und Firmenkundenbank: „Der Trend zur Plattform, die „Plattformisierung“, hat bereits Fahrt aufgenommen, auch bei Finanzdienstleistungen. Es ist wichtig, dass wir hier Menschen aus ganz unterschiedlichen Bereichen der Bank beieinanderhaben, um herauszufinden, wie unser Unternehmen wachsen und mehr Geld verdienen kann. Die wichtigste strategische Frage lautet: Müssen wir unsere Geschäftsmodelle ausbauen?“
„Niemand weiß, wie das Bankgeschäft in fünf oder zehn Jahren aussehen wird. Die Deutsche Bank ist aber in einer guten Ausgangsposition, denn noch setzen sich nur wenige Banken so intensiv mit Plattformen auseinander wie wir. Wenn wir ganz vorne mitspielen wollen, müssen wir bei diesem Thema voranpreschen.“
Edward Budd, Chief Digital Office, Unternehmens- und Investmentbank: „Plattformen werden das Bankgeschäft in Gänze umkrempeln, nicht nur einzelne Teile davon. Das reflektiert genau die Entwicklung, die unsere Kunden und ihre Unternehmen nehmen. Wir müssen uns genauso ändern, wie sie und ihre Unternehmen sich ändern. Denn letztlich ist es unsere Aufgabe, sie zu unterstützen.“
Marcus Heidmann, Leiter Strategie und Architektur für die Technologie der Privat- und Firmenkundenbank:
„Das ist ein zentrales Element, das Plattformmodelle zum Ziel haben: Sie aggregieren verschiedenste Anbieter, die Lösungen anbieten können, verstehen den Kunden und bieten ihm ein einfaches Interface, mit dem er interagieren kann. Das schafft Werte für alle Beteiligten. Und unsere Bank-API, die wir 2016 mit dem Hackathon gelauncht haben, ist ein wesentlicher wichtiger Schritt dahin.“
Lesen Sie hier den Artikel der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung
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