Deutsche Bank: Vorsteuergewinn von 1,3 Milliarden Euro im Jahr 2017 – Verlust nach Steuern von 0,5 Milliarden Euro
2017 haben wir den ersten Vorsteuergewinn seit drei Jahren verzeichnet – und das trotz eines schwierigen Marktumfelds, niedriger Zinsen sowie weiterer Investitionen in Technologie und Kontrollsysteme. Nur durch die Belastungen der US-Steuerreform zum Jahresende haben wir nach Steuern einen Verlust verbuchen müssen. Wir sind auf einem guten Weg zu nachhaltigem Wachstum und einer höheren Rendite – bei anhaltender Kosten- und Risikodisziplin. Beim Zusammenschluss mit der Postbank und dem Teilbörsengang der DWS kommen wir gut voran. Wir haben also Fortschritte gemacht, sind aber mit unseren Ergebnissen noch nicht zufrieden.John Cryan, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank
Das Vorsteuerergebnis wurde von weniger Altlasten geprägt als im Vorjahr
Im Gesamtjahr 2017 betrug der Vorsteuergewinn 1,3 Milliarden Euro nach einem Vorsteuerverlust von 810 Millionen Euro im Jahr 2016. Das Ergebnis fiel vor allem deshalb besser aus, weil der Bank deutlich geringere Wertberichtigungen und Kosten für Rechtsfälle entstanden.
Im vierten Quartal 2017 machte die Bank einen Verlust von 1,3 Milliarden Euro vor Steuern, nach einem Vorsteuerverlust von 2,4 Milliarden Euro im Vorjahres-quartal. Auch hier waren Rechtskosten und Wertberichtigungen deutlich geringer als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das Ergebnis des vierten Quartals 2017 war allerdings auch von einem ungünstigen Ertragsumfeld an den Kapitalmärkten geprägt. Außerdem belasteten ein Verlust aufgrund der Vereinbarung zum teilweisen Verkauf des Privat- und Firmenkundengeschäfts in Polen sowie Restrukturierungskosten, insbesondere für den Zusammenschluss des Privat- und Firmenkundengeschäfts der Deutschen Bank und der Postbank auf dem Heimatmarkt, das Ergebnis.
Das Nettoergebnis wurde erheblich durch die US-Steuerreform belastet
Wie bereits am 5. Januar mitgeteilt, führten Bewertungsanpassungen bei latenten US-Steueransprüchen zu einer nicht zahlungswirksamen Belastung von rund 1,4 Milliarden Euro. Das Resultat ist ein Nettoverlust von 0,5 Milliarden Euro für 2017. Ohne diese Belastung hätte die Bank einen Jahresgewinn nach Steuern von etwa 900 Millionen Euro erreicht nach einem Verlust von 1,4 Milliarden Euro im Jahr 2016.
Im vierten Quartal machte die Deutsche Bank 2,2 Milliarden Euro Verlust nach Steuern, was ebenfalls zum größeren Teil die Belastungen durch die US-Steuerreform widerspiegelt. Im Vorjahresquartal lag der Nettoverlust bei 1,9 Milliarden Euro. Zukünftig dürfte die geringere Körperschaftsteuer in den USA einen positiven Einfluss auf den Gewinn nach Steuern haben.
Erträge sanken durch Verkauf von Geschäftseinheiten und ein ungünstiges Marktumfeld
Im Gesamtjahr beliefen sich die Erträge auf 26,4 Milliarden Euro. Das waren 3,6 Milliarden Euro oder 12 Prozent weniger als im Vorjahr. Rund die Hälfte dieses Rückgangs ging auf Verkäufe von Tochtergesellschaften im Vorjahr zurück, zum Beispiel Hua Xia Bank, Abbey Life und Private Client Services. Außerdem belastete der vereinbarte teilweise Verkauf des Privat- und Firmenkundengeschäfts in Polen und Verluste beim Rückzug aus einzelnen Ländern das Geschäftsjahr 2017.
Hinzu kamen Bewertungsanpassungen (Debit Valuation Adjustments) und geringere Risikoaufschläge bei mit dem beizulegenden Zeitwert bewerteten eigenen Verbindlichkeiten, was sich mit 513 Millionen Euro negativ auf die Erträge auswirkte. Rechnet man diese Effekte heraus, wären die Erträge im Jahresvergleich um etwa 5 Prozent zurückgegangen. Hauptgrund dafür war die geringe Volatilität an den Finanzmärkten, die Kunden vor allem im vierten Quartal wenig handeln ließ. Auch das niedrige Zinsniveau wirkte sich negativ aus.
Vor allem im vierten Quartal, in dem die Erträge im Vergleich zum Vorjahresquartal um 19 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro fielen, war das spürbar. Bereinigt um die oben genannten Sondereffekte sanken die Erträge im vierten Quartal 2017 um 10 Prozent.
Die Kreditqualität war sehr hoch
Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft ging 2017 um 62 Prozent auf 525 Millionen Euro zurück. Im vierten Quartal sank sie um 74 Prozent auf 129 Millionen Euro. In diesem Quartal konnte in der Unternehmens- und Investmentbank Risikovorsorge reduziert werden, unter anderem durch die Auflösung von Risikovorsorge für einzelne Adressen im Schifffahrtsgeschäft. In der Privat- und Firmenkundenbank war die Kreditqualität ebenfalls gut, außerdem wurden ausgewählte Kredite verkauft.
Die zinsunabhängigen Aufwendungen verringerten sich deutlich dank niedrigerer Belastungen durch Altlasten
2017 sanken die Aufwendungen um fast fünf Milliarden Euro oder 16 Prozent auf 24,6 Milliarden Euro. Dazu beigetragen hat, dass es 2017 keine Wertminderung im Zusammenhang mit Abbey Life wie im Vorjahr gab und dass die Kosten für Rechtsfälle deutlich geringer ausfielen. Zwar entstanden neue Belastungen unter anderem für vereinbarte Vergleiche.
Gleichzeitig konnte die Bank aber Rückstellungen in ähnlicher Höhe auflösen, weil Vergleiche günstiger als erwartet geschlossen wurden oder Angelegenheiten ohne Konsequenzen beigelegt werden konnten. Die bereinigten Kosten sanken um 4 Prozent auf 23,8 Milliarden Euro. Höhere Aufwendungen für variable Vergütung wurden durch geringere Sachkosten mehr als ausgeglichen.
Im vierten Quartal 2017 betrugen die zinsunabhängigen Aufwendungen 6,9 Milliarden Euro, ein Rückgang um 2,1 Milliarden Euro oder 23 Prozent. Dieser Rückgang beruht vor allem darauf, dass Wertminderungen für Abbey Life im diesjährigen vierten Quartal entfielen und dass die Rechtskosten deutlich geringer waren. Andererseits fielen Restrukturierungs- und Abfindungskosten insbesondere für die geplante Fusion des Privat- und Firmenkundengeschäfts der Deutschen Bank und der Postbank auf dem Heimatmarkt an.
Die bereinigten Kosten betrugen 6,3 Milliarden Euro, was einem Anstieg um 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal entspricht. Dieser Anstieg liegt darin begründet, dass die Bank zu ihrem normalen System der variablen Vergütung zurückgekehrt ist. Die geringeren Sachkosten konnten die höheren Personalkosten im vierten Quartal nicht vollständig kompensieren.
Für das Jahr 2018 plant die Deutsche Bank jetzt mit bereinigten zinsunabhängigen Aufwendungen von 23 Milliarden Euro, nachdem sie zuvor ein Ziel von 22 Milliarden Euro genannt hatte
Das frühere Ziel beinhaltete rund 900 Millionen Euro an Kosteneinsparungen durch Veräußerungen von Geschäften, die sich verzögert haben oder aufgeschoben wurden. Einige dieser Einsparungen dürften in das Ergebnis für 2019 einfließen. Es wird erwartet, dass der Anstieg der bereinigten Kosten mehr als ausgeglichen wird durch Erträge aus den Geschäften, deren Veräußerung sich verzögert hat oder aufgeschoben wurde.
Weiterhin gute Kapitalausstattung
Die harte Kernkapitalquote (CET 1, bei voller Umsetzung der CRR/CRD4-Regeln) stieg zum Jahrsende auf 14,0 Prozent, nachdem sie Ende des dritten Quartals bei 13,8 Prozent gelegen hatte. Hauptgrund dafür war ein Rückgang der Risikogewichteten Aktiva (RWA) um 11 Milliarden Euro im Laufe des Quartals, vor allem wegen geringerer RWA für operationelle Risiken. Die Verschuldungsquote (Leverage Ratio) blieb mit 3,8 Prozent (bei Vollumsetzung) konstant. Die Gesamtverschuldung ging um 25 Milliarden Euro auf 1.395 Milliarden Euro zurück.
Das Vorsteuerergebnis wurde von weniger Altlasten geprägt als im Vorjahr
Im Gesamtjahr 2017 betrug der Vorsteuergewinn 1,3 Milliarden Euro nach einem Vorsteuerverlust von 810 Millionen Euro im Jahr 2016. Das Ergebnis fiel vor allem deshalb besser aus, weil der Bank deutlich geringere Wertberichtigungen und Kosten für Rechtsfälle entstanden.
Im vierten Quartal 2017 machte die Bank einen Verlust von 1,3 Milliarden Euro vor Steuern, nach einem Vorsteuerverlust von 2,4 Milliarden Euro im Vorjahres-quartal. Auch hier waren Rechtskosten und Wertberichtigungen deutlich geringer als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das Ergebnis des vierten Quartals 2017 war allerdings auch von einem ungünstigen Ertragsumfeld an den Kapitalmärkten geprägt. Außerdem belasteten ein Verlust aufgrund der Vereinbarung zum teilweisen Verkauf des Privat- und Firmenkundengeschäfts in Polen sowie Restrukturierungskosten, insbesondere für den Zusammenschluss des Privat- und Firmenkundengeschäfts der Deutschen Bank und der Postbank auf dem Heimatmarkt, das Ergebnis.
Das Nettoergebnis wurde erheblich durch die US-Steuerreform belastet
Wie bereits am 5. Januar mitgeteilt, führten Bewertungsanpassungen bei latenten US-Steueransprüchen zu einer nicht zahlungswirksamen Belastung von rund 1,4 Milliarden Euro. Das Resultat ist ein Nettoverlust von 0,5 Milliarden Euro für 2017. Ohne diese Belastung hätte die Bank einen Jahresgewinn nach Steuern von etwa 900 Millionen Euro erreicht nach einem Verlust von 1,4 Milliarden Euro im Jahr 2016.
Im vierten Quartal machte die Deutsche Bank 2,2 Milliarden Euro Verlust nach Steuern, was ebenfalls zum größeren Teil die Belastungen durch die US-Steuerreform widerspiegelt. Im Vorjahresquartal lag der Nettoverlust bei 1,9 Milliarden Euro. Zukünftig dürfte die geringere Körperschaftsteuer in den USA einen positiven Einfluss auf den Gewinn nach Steuern haben.
Erträge sanken durch Verkauf von Geschäftseinheiten und ein ungünstiges Marktumfeld
Im Gesamtjahr beliefen sich die Erträge auf 26,4 Milliarden Euro. Das waren 3,6 Milliarden Euro oder 12 Prozent weniger als im Vorjahr. Rund die Hälfte dieses Rückgangs ging auf Verkäufe von Tochtergesellschaften im Vorjahr zurück, zum Beispiel Hua Xia Bank, Abbey Life und Private Client Services. Außerdem belastete der vereinbarte teilweise Verkauf des Privat- und Firmenkundengeschäfts in Polen und Verluste beim Rückzug aus einzelnen Ländern das Geschäftsjahr 2017.
Hinzu kamen Bewertungsanpassungen (Debit Valuation Adjustments) und geringere Risikoaufschläge bei mit dem beizulegenden Zeitwert bewerteten eigenen Verbindlichkeiten, was sich mit 513 Millionen Euro negativ auf die Erträge auswirkte. Rechnet man diese Effekte heraus, wären die Erträge im Jahresvergleich um etwa 5 Prozent zurückgegangen. Hauptgrund dafür war die geringe Volatilität an den Finanzmärkten, die Kunden vor allem im vierten Quartal wenig handeln ließ. Auch das niedrige Zinsniveau wirkte sich negativ aus.
Vor allem im vierten Quartal, in dem die Erträge im Vergleich zum Vorjahresquartal um 19 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro fielen, war das spürbar. Bereinigt um die oben genannten Sondereffekte sanken die Erträge im vierten Quartal 2017 um 10 Prozent.
Die Kreditqualität war sehr hoch
Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft ging 2017 um 62 Prozent auf 525 Millionen Euro zurück. Im vierten Quartal sank sie um 74 Prozent auf 129 Millionen Euro. In diesem Quartal konnte in der Unternehmens- und Investmentbank Risikovorsorge reduziert werden, unter anderem durch die Auflösung von Risikovorsorge für einzelne Adressen im Schifffahrtsgeschäft. In der Privat- und Firmenkundenbank war die Kreditqualität ebenfalls gut, außerdem wurden ausgewählte Kredite verkauft.
Die zinsunabhängigen Aufwendungen verringerten sich deutlich dank niedrigerer Belastungen durch Altlasten
2017 sanken die Aufwendungen um fast fünf Milliarden Euro oder 16 Prozent auf 24,6 Milliarden Euro. Dazu beigetragen hat, dass es 2017 keine Wertminderung im Zusammenhang mit Abbey Life wie im Vorjahr gab und dass die Kosten für Rechtsfälle deutlich geringer ausfielen. Zwar entstanden neue Belastungen unter anderem für vereinbarte Vergleiche.
Gleichzeitig konnte die Bank aber Rückstellungen in ähnlicher Höhe auflösen, weil Vergleiche günstiger als erwartet geschlossen wurden oder Angelegenheiten ohne Konsequenzen beigelegt werden konnten. Die bereinigten Kosten sanken um 4 Prozent auf 23,8 Milliarden Euro. Höhere Aufwendungen für variable Vergütung wurden durch geringere Sachkosten mehr als ausgeglichen.
Im vierten Quartal 2017 betrugen die zinsunabhängigen Aufwendungen 6,9 Milliarden Euro, ein Rückgang um 2,1 Milliarden Euro oder 23 Prozent. Dieser Rückgang beruht vor allem darauf, dass Wertminderungen für Abbey Life im diesjährigen vierten Quartal entfielen und dass die Rechtskosten deutlich geringer waren. Andererseits fielen Restrukturierungs- und Abfindungskosten insbesondere für die geplante Fusion des Privat- und Firmenkundengeschäfts der Deutschen Bank und der Postbank auf dem Heimatmarkt an.
Die bereinigten Kosten betrugen 6,3 Milliarden Euro, was einem Anstieg um 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal entspricht. Dieser Anstieg liegt darin begründet, dass die Bank zu ihrem normalen System der variablen Vergütung zurückgekehrt ist. Die geringeren Sachkosten konnten die höheren Personalkosten im vierten Quartal nicht vollständig kompensieren.
Für das Jahr 2018 plant die Deutsche Bank jetzt mit bereinigten zinsunabhängigen Aufwendungen von 23 Milliarden Euro, nachdem sie zuvor ein Ziel von 22 Milliarden Euro genannt hatte
Das frühere Ziel beinhaltete rund 900 Millionen Euro an Kosteneinsparungen durch Veräußerungen von Geschäften, die sich verzögert haben oder aufgeschoben wurden. Einige dieser Einsparungen dürften in das Ergebnis für 2019 einfließen. Es wird erwartet, dass der Anstieg der bereinigten Kosten mehr als ausgeglichen wird durch Erträge aus den Geschäften, deren Veräußerung sich verzögert hat oder aufgeschoben wurde.
Weiterhin gute Kapitalausstattung
Die harte Kernkapitalquote (CET 1, bei voller Umsetzung der CRR/CRD4-Regeln) stieg zum Jahrsende auf 14,0 Prozent, nachdem sie Ende des dritten Quartals bei 13,8 Prozent gelegen hatte. Hauptgrund dafür war ein Rückgang der Risikogewichteten Aktiva (RWA) um 11 Milliarden Euro im Laufe des Quartals, vor allem wegen geringerer RWA für operationelle Risiken. Die Verschuldungsquote (Leverage Ratio) blieb mit 3,8 Prozent (bei Vollumsetzung) konstant. Die Gesamtverschuldung ging um 25 Milliarden Euro auf 1.395 Milliarden Euro zurück.
Weitere Links zum Thema
Details zu den Quartalsergebnissen auf unserer IR Seite
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