Medieninformation 25. Juli 2018

Die Deutsche Bank erreicht im zweiten Quartal 2018 einen Gewinn nach Steuern von 401 Millionen Euro und höhere Kapitalquoten

Christian Sewing, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank: „Im zweiten Quartal haben wir den Umbau unserer Bank erheblich beschleunigt und gleichzeitig unter Beweis stellen können, wie stabil unser Geschäft weltweit ist. Wie versprochen passen wir wichtige Geschäftsfelder zügig an, sind bei den Kosten auf einem guten Weg und verfügen über eine ausgezeichnete Bilanzqualität. Das verschafft uns Spielraum, nun dort zu investieren, wo wir besonders stark sind.“

Die Deutsche Bank (XETRA: DBKGn.DB / NYSE: DB) hat im zweiten Quartal 2018 einen Nettogewinn von 401 Millionen Euro erreicht, 14 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn vor Steuern lag 13 Prozent niedriger bei 711 Millionen Euro.

Gleichzeitig hat das Management rasch mit der Umsetzung der strategischen Maßnahmen begonnen, die es zu Beginn des Quartals angekündigt hatte.

Für das erste Halbjahr 2018 betrug das Ergebnis vor Steuern 1,14 Milliarden Euro, der Gewinn nach Steuern 521 Millionen Euro.

Die harte Kernkapitalquote (Common Equity Tier 1) stieg im zweiten Quartal von 13,4 auf 13,7 Prozent und liegt damit deutlich über dem Zielwert der Bank von mehr als 13 Prozent. Die Verschuldungsquote (Leverage Ratio bei Vollumsetzung der Regulierung) stieg von 3,7 auf 4,0 Prozent, weil die Bank wie geplant das Bilanzvolumen in der Unternehmens- und Investmentbank verringerte.

Die Nettoerträge beliefen sich auf 6,6 Milliarden Euro und blieben somit gegenüber dem zweiten Quartal 2017 weitgehend unverändert. Die Erträge beinhalteten positive Effekte von 56 Millionen Euro infolge von forderungsbezogenen Bewertungsanpassungen (Debt Valuation Adjustments – DVA). Im Vorjahresquartal hatten entsprechende DVAs und veränderte Risikoaufschläge für eigene Verbindlichkeiten der Deutschen Bank die Erträge um 179 Millionen Euro gemindert.

Im ersten Halbjahr 2018 sanken die Erträge auf 13,6 Milliarden Euro, ein Rückgang um 3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Kosten von strategischen Entscheidungen beeinflusst. Die zinsunabhängigen Aufwendungen beliefen sich auf 5,8 Milliarden Euro, was einem Anstieg um 1 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2017 entspricht. Darin enthalten waren Restrukturierungs- und Abfindungskosten, die mit 239 Millionen Euro mehr als doppelt so hoch ausfielen. Die Bank konnte in geringem Maße Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten auflösen.

Die bereinigten Kosten beliefen sich auf 5,6 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 1 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Dazu trug maßgeblich der Abbau von Sachkosten bei, zum Beispiel für Beratung und andere externe Dienstleistungen.

Die Personalkosten waren höher als im Vorjahr. Dies hatte zwei Gründe: Zum einen fielen höhere aufgeschobene Vergütungskomponenten an, nachdem die Bank im vergangenen Jahr zum normalen Vergütungssystem zurückgekehrt war. Zum anderen legte die Bank im größeren Umfang als im Vorjahresquartal Mittel für variable Vergütung im laufenden Geschäftsjahr zurück, um die Kosten gleichmäßiger über die Quartale zu verteilen.

Im ersten Halbjahr 2018 beliefen sich die zinsunabhängigen Aufwendungen insgesamt auf 12,2 Milliarden Euro, was einen Anstieg um 2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet. Die bereinigten Kosten waren mit 11,9 Milliarden Euro nahezu unverändert.

Der Vorstand bekräftigt das Ziel, die bereinigten Kosten für das laufende Geschäftsjahr auf 23 Milliarden Euro zu senken. Denn die Bank kommt bei den angekündigten strategischen Anpassungen in ihrem Geschäft gut voran. Außerdem wurden die Ausgaben für Bankenabgaben größtenteils im ersten Quartal des Jahres verbucht.

Zahl der Mitarbeiter sinkt im Zuge strategischer Maßnahmen. Zum Ende des zweiten Quartals hatte die Bank 95.429 Vollzeitstellen. Das ist die niedrigste Zahl seit dem Kauf der Postbank im Jahr 2010 und bedeutet einen Stellenabbau um rund 1.700 im Berichtsquartal – ein Resultat der strategischen Maßnahmen, die das Management im April angekündigt hat. Seit Jahresanfang ist die Zahl der Vollzeitstellen um 2.100 gefallen.

Die Bank sieht sich auf einem guten Weg, die Zahl der Vollzeitstellen wie angekündigt bis zum Jahresende auf weniger als 93.000 und bis Ende 2019 auf deutlich unter 90.000 zu senken.

Kapital- und Verschuldungsquoten im Berichtsquartal verbessert. Die harte Kernkapitalquote stieg von 13,4 auf 13,7 Prozent und liegt damit deutlich über dem Zielwert von mehr als 13 Prozent. Haupttreiber dafür war, dass die Bank die risikogewichteten Aktiva (RWA) auf 348 Milliarden Euro reduziert hat. Davon entfiel der Großteil auf die Unternehmens- und Investmentbank.

Die Verschuldungsquote (bei voller Umsetzung der Regulierung) stieg von 3,7 auf 4,0 Prozent. Berücksichtigt man Übergangsregelungen (phase-in), lag die Verschuldungsquote bei 4,2 Prozent. Das mittelfristige Ziel sind 4,5 Prozent (phase-in). Die Verschuldungsposition verringerte sich um 85 Milliarden Euro; wechselkursbereinigt sank sie sogar um 114 Milliarden Euro. Allein in der Unternehmens- und Investmentbank verringerte sich die Verschuldungsposition um 86 Milliarden Euro, vornehmlich durch den gezielten Abbau im Zuge der angekündigten Strategiemaßnahmen.

Kredit- und Marktrisiko weiterhin auf historisch niedrigem Niveau. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft belief sich im zweiten Quartal auf 95 Millionen Euro, nach 79 Millionen im Vorjahreszeitraum. Seit Jahresbeginn entspricht die Risikovorsorge im Kreditgeschäft (annualisiert) damit 9 Basispunkten des Kreditvolumens (bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten). Das durchschnittliche Marktrisiko (Value at Risk, VaR) belief sich im Berichtsquartal auf 26 Millionen Euro gegenüber 32 Millionen Euro im Vorjahr.

Strategischer Umbau: Deutliche Fortschritte, kurzfristige Ziele bekräftigt

Die Deutsche Bank kommt mit den strategischen Maßnahmen voran, die der Vorstand im April vorgestellt hat:

  • Der Zusammenschluss des Privat- und Firmenkundengeschäfts der Deutschen Bank mit der Postbank wurde im Mai planmäßig abgeschlossen. So ist eine gemeinsame Gesellschaft mit 20 Millionen Kunden entstanden, die größte Privat- und Firmenkundenbank Deutschlands.
  • Beim Umbau der Unternehmens- und Investmentbank sind erhebliche Fortschritte zu verzeichnen:
    - Der Stellenabbau in den kundennahen Bereichen ist bereits weit fortgeschritten.
    - In mehreren Geschäftsfeldern wie dem weltweiten Aktiengeschäft und dem Zinsgeschäft in den USA wurde das Bilanzvolumen erheblich verringert.
  • Der Kostenrückgang verläuft dank des Stellenabbaus und geringerer Sachkosten nach Plan. Die Bank will die bereinigten Kosten im weiteren Jahresverlauf kontinuierlich senken.

Entwicklung in den Geschäftsbereichen

Unternehmens- und Investmentbank bewährt sich trotz strategischem Umbau

Die Erträge beliefen sich auf 3,6 Milliarden Euro, ein Rückgang um 1 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Die wichtigsten Faktoren waren:

  • In der Transaktionsbank stiegen die Erträge gegenüber dem Vorjahresquartal um 4 Prozent auf 1,0 Milliarde Euro. Dazu trug ein einmaliger Verkaufserlös von 57 Millionen Euro im zweiten Quartal bei. Ohne diesen Sondereffekt waren die Erträge in etwa stabil.
  • Die Erträge im Emissions- und Beratungsgeschäft stiegen um 2 Prozent auf 577 Millionen Euro. Darin spiegeln sich das Wachstum im Beratungsgeschäft wider sowie ein höherer Marktanteil, insbesondere im Bereich Leverage Debt Capital Markets.
  • Die Erträge im Anleihenhandel beliefen sich auf 1,4 Milliarden Euro, ein Rückgang um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Im Handel mit Kreditprodukten gingen die Erträge im Vergleich zum starken Vorjahreszeitraum zurück. Im Zinsgeschäft (Rates) sanken die Erträge ebenfalls.
  • Im Aktienhandel waren die Erträge mit 540 Millionen Euro um 6 Prozent niedriger. Während die Erträge im Handel mit Aktien und Derivaten zurückgingen, stiegen sie im Finanzierungsgeschäft mit Hedgefonds an – teils durch zusätzliches Volumen, teils durch höhere Margen im Vergleich zum Vorjahr.

Das Kundengeschäft der Unternehmens- und Investmentbank im bisherigen Jahresverlauf spiegelt die Position der Deutschen Bank als führende europäische Bank mit globalem Netzwerk wider. Die wichtigsten Entwicklungen im ersten Halbjahr:

  • Im Wertpapierhandel (Sales & Trading) geht die Deutsche Bank davon aus, im Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren und Währungen gemessen an den Erträgen weltweit die Nummer 4 zu bleiben.
  • Im Beratungs- und Finanzierungsgeschäft stieg der Marktanteil gemessen an Provisionseinnahmen auf 3,4 Prozent, nach 3,2 Prozent im Jahr 2017. Dabei hat die Bank ihren Marktanteil bei den wichtigsten Kapitalmarktprodukten gesteigert (Quelle: Dealogic).
  • Die Deutsche Bank spielte, gemessen an den Provisionseinnahmen, eine maßgebliche Rolle bei 10 der 25 größten globalen Transaktionen im Beratungs- und Finanzierungsgeschäft (Quelle: Dealogic).
  • Die Deutsche Bank hat 7 der 10 größten Börsengänge führend begleitet (Quelle: Dealogic).
  • Im US Leveraged Debt Capital Markets-Geschäft hat die Bank Marktanteile gewonnen. Bei 8 der 10 größten Emissionen von Hochzinsanleihen hatte sie eine führende Rolle (Quelle: Dealogic).

Privat- und Firmenkundenbank: Fortschritte beim Umbau in Deutschland und international

Die Erträge beliefen sich auf 2,5 Milliarden Euro, ein Rückgang um 1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.

  • Im Privat- und Firmenkundengeschäft in Deutschland, das nach der rechtlichen Fusion die Marken Postbank und Deutsche Bank umfasst, stiegen die Erträge um 4 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro. In diesem Ergebnis spiegelt sich wider, dass sich im Vergleich zum Vorjahrsquartal der negative Effekt durch die Rücknahme eines genussscheinähnlichen Wertpapiers (Trust Preferred Security) nicht wiederholte. Bereinigt um diesen Effekt sanken die Erträge im Vergleich zum Vorjahr leicht. Das Ertragswachstum aus Immobilien- und Firmenkrediten wurde durch den anhaltenden Margendruck im Einlagengeschäft und geringere Erträge aus Zinsabsicherungsgeschäften mehr als ausgeglichen.
  • Die Erträge im Privat- und Firmenkundengeschäft außerhalb Deutschlands sanken auf 376 Millionen Euro, ein Rückgang um 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Ein Grund war ein geringer Einmalertrag aus einem Veräußerungsgeschäft im Vorjahresquartal. In Italien und Spanien wiederum kompensierte das Wachstum im Kreditgeschäft den Druck auf die Margen im Einlagengeschäft.
  • Im Geschäft mit Vermögenskunden (Wealth Management) sanken die Erträge auf 470 Millionen Euro, ein Rückgang um 10 Prozent im Vorjahresvergleich. Hauptgrund waren geringere Gewinne aus dem Abbau alter Positionen von Sal. Oppenheim. Bereinigt um diese Sondereffekte waren die Erträge im Vergleich zum Vorjahresquartal in etwa unverändert.

Auch über die erfolgreiche Fusion mit der Postbank hinaus ist die Privat- und Firmenkundenbank im abgelaufenen Quartal bei der Umsetzung ihrer angekündigten Strategieanpassungen vorangekommen:

  • Die Privatbank Sal. Oppenheim wurde vollständig in das Geschäft mit Vermögenskunden der Deutschen Bank (Wealth Management) integriert. Dabei blieb der Bank der Großteil der Kundenbeziehungen erhalten.
  • Der Ausstieg aus dem Geschäft in Polen und Portugal verläuft nach Plan.
  • Bei der Einführung neuer Geschäftsmodelle in Belgien, Italien und Spanien macht die Bank gute Fortschritte. Dabei verbesserte sie zum Beispiel die digitalen Angebote und führte Filialen zusammen. In Indien laufen die Vorbereitungen für ein ähnliches Programm.
  • Im Wealth Management wurden weltweit neue Kundenberater eingestellt.

Asset Management (DWS): Erfolge in wichtigen Geschäftsfeldern

Die Erträge beliefen sich auf 561 Millionen Euro, 17 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Hauptgrund für den Rückgang ist, dass in diesem Jahr die Gebühren eines spezifischen Fonds nicht anfielen, die normalerweise, abhängig vom Erfolg, alle zwei Jahre anfallen. Außerdem gingen die Managementgebühren zurück. Das verwaltete Vermögen stieg im zweiten Quartal um 14 Milliarden auf 692 Milliarden Euro, weil Wechselkursveränderungen und die Wertentwicklung der verwalteten Vermögen die Abflüsse von rund 5 Milliarden Euro mehr als kompensierten.

Die Stärke im Kerngeschäft zeigt sich in verschiedenen Bereichen:

  • Im zweiten Quartal 2018 hat die DWS europaweit die zweithöchsten Zuflüsse in börsengehandelte Indexprodukte (Exchange Traded Products, ETPs) verzeichnet. Ihr Marktanteil an den Zuflüssen lag bei 18,5 Prozent (Quelle: ETFGI).
  • Die DWS hat zwei neue Partner auf ihre Robo-Plattform WISE aufgenommen. Außerdem hat sie als erster Anbieter ihre digitale Vermögensberatung im europäischen Geschäft mit fondsgebundenen Versicherungen eingeführt.
  • Kurz nach Ende des zweiten Quartals gab die DWS den Start eines geschlossenen Fonds in Partnerschaft mit dem Unternehmen Apple Inc. und ausgewählten Zulieferern bekannt. Der Fonds wird diesen Unternehmen dabei helfen, ihre Kohlendioxid-Emissionen in China auszugleichen.

Die vollständige Medieninformation finden Sie im Download-Bereich.

Weitere Details finden Sie auf unserer IR-Seite.

Die Ergebnisse des 2. Quartals 2018 werden am Mittwoch, den 25. Juli 2018 um 8.00 Uhr (MESZ) in einer Analystenkonferenz erläutert. Die Konferenz wird im Internet übertragen: www.db.com/de/quartalsergebnisse

Eine Telefonkonferenz für Fixed-Income-Investoren findet am Freitag, den 27. Juli 2018 um 14.00 Uhr (MESZ) statt. Die Konferenz wird im Internet übertragen: www.db.com/de/fremdkapital-praesentationen

Der Zwischenbericht, das Financial Data Supplement (FDS), die Präsentation und der Audio-Webcast für die Analysten-Telefonkonferenz sind über folgenden Link abrufbar: www.db.com/de/quartalsergebnisse

Der Deutsche Bank Säule 3 Bericht wird voraussichtlich Ende August veröffentlicht.

Dieses Dokument beinhaltet bereinigte IFRS-Zahlen. Die Überleitung der bereinigten auf die berichteten Finanzzahlen nach IFRS ist im Financial Data Supplement enthalten und dort sowie im Zwischenbericht zu finden.

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