Medieninformation 24. Juli 2019

Deutsche Bank: Verlust nach Steuern im zweiten Quartal 2019 aufgrund von Belastungen durch Umbau

Christian Sewing, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank: „Wir haben bereits wichtige Schritte unternommen, um unsere Strategie umzusetzen und die Deutsche Bank zu transformieren. Das schlägt sich auch in unseren Ergebnissen nieder: Einen erheblichen Teil der Restrukturierungskosten haben wir bereits im zweiten Quartal verbucht. Ohne diese Belastungen für den Umbau wäre die Deutsche Bank profitabel gewesen. In unseren stabileren Geschäftsbereichen waren die Erträge konstant oder sind gestiegen. Zusammen mit unserer soliden Kapital- und Liquiditätsausstattung ist das eine gute Grundlage für Wachstum.“

Zweites Quartal und erstes Halbjahr 2019 im Überblick

  • Die Deutsche Bank (XETRA: DBKGn.DE / NYSE: DB) verzeichnete im zweiten Quartal einen Verlust nach Steuern von 3,1 Milliarden Euro, nach Belastungen in Zusammenhang mit dem strategischen Umbau von 3,4 Milliarden Euro.
    • Ein signifikanter Teil der erwarteten Kosten der Transformation ist damit bereits verbucht.
    • Auf das Eigenkapital der Bank haben die Kosten des Umbaus größtenteils keinen Einfluss.
  • Ohne die Belastungen für den Umbau hätte der Gewinn nach Steuern 231 Millionen Euro betragen, der Gewinn vor Steuern 441 Millionen Euro.
  • Die Erträge sanken um 6%, bereinigt um Sondereffekte¹ lagen sie 5% niedriger als im Vorjahresquartal. Nahezu unverändert geblieben oder gestiegen sind die um Sondereffekte bereinigten Erträge in den stabileren Geschäftsbereichen (Globale Transaktionsbank, Privat- und Firmenkundenbank sowie Asset Management).
  • Das Geschäftsvolumen der Bank ist im ersten Halbjahr weiter gewachsen:
    • Das Kreditvolumen stieg um 14 Milliarden Euro.
    • Die Nettomittelzuflüsse beim verwalteten Vermögen betrugen 20 Milliarden Euro.
    • Insgesamt erhöhte sich das verwaltete Vermögen um 88 Milliarden Euro.
  • Die zinsunabhängigen Aufwendungen betrugen im zweiten Quartal 7,0 Milliarden Euro, die bereinigten Kosten² 5,7 Milliarden Euro. Ohne die Belastungen für den Umbau sah die Kostenentwicklung wie folgt aus:
    • Die zinsunabhängigen Aufwendungen verringerten sich um 3%.
    • Die bereinigten Kosten² gingen um 4% zurück.
    • Es war das sechste Quartal in Folge mit einem Rückgang der bereinigten Kosten² gegenüber dem jeweiligen Vorjahresquartal (ohne Berücksichtigung von Bankenabgaben).
  • Die Eigenkapitalausstattung blieb solide: Die harte Kernkapitalquote (CET 1) betrug 13,4%.
  • Bei der Umsetzung der Strategie wurden erheblich Fortschritte erzielt:
    • Positionen aus dem Aktienhandel wurden abgebaut, die Abschaltung von Systemen eingeleitet.
    • Verhandlungen zum Verkauf des Geschäfts mit Hedgefonds und des elektronischen Aktienhandels laufen planmäßig.
    • Über 900 Mitarbeiter wurden bereits darüber informiert, dass ihr Arbeitsverhältnis endet oder ihre Stelle entfällt.
  • Am 30. Juni 2019 beliefen sich die Vermögenswerte, die in die Abbaueinheit Capital Release Unit (CRU) eingebracht werden, pro forma auf:
    • eine Gesamtverschuldungsposition von 250 Milliarden Euro
    • risikogewichtete Aktiva von 65 Milliarden Euro

Finanzielle Auswirkungen des strategischen Umbaus

Die Deutsche Bank hat in Folge ihres angekündigten strategischen Umbaus im zweiten Quartal 2019 einen Verlust nach Steuern von 3,1 Milliarden Euro verzeichnet. Die Belastungen im Zusammenhang mit dem Umbau beliefen sich auf 3,4 Milliarden Euro. Darin enthalten sind auch Auswirkungen schwächerer Ausblicke in den Geschäftsplänen.

Ohne diese Belastungen hätte die Bank einen Gewinn nach Steuern von 231 Millionen Euro erzielt, nach 401 Millionen Euro im Vorjahresquartal.

Vor Steuern verzeichnete die Bank im zweiten Quartal 2019 einen Verlust von 946 Millionen Euro, einschließlich Belastungen im Zusammenhang mit dem Umbau von 1,4 Milliarden Euro vor Steuern. Ohne diese Belastungen hätte sich der Gewinn vor Steuern auf 441 Millionen Euro belaufen, nach 711 Millionen Euro im zweiten Quartal 2018.

Zu den Belastungen durch den strategischen Umbau von 3,4 Milliarden zählt ein Steueraufwand von 2,0 Milliarden Euro, weil latente Steueransprüche neu zu bewerten waren, sowie 1,4 Milliarden Euro aufgrund von Wertminderungen des Geschäfts- oder Firmenwertes³ infolge schwächerer Ausblicke in den Geschäftsplänen in Höhe von 1,0 Milliarden Euro und aufgrund von Wertminderungen bei Software und Rückstellungen für bestehende Dienstleistungsverträge in Höhe von 351 Millionen Euro. Der größte Teil dieser Belastungen hat keinen Einfluss auf das harte Kernkapital (CET 1).

Im ersten Halbjahr 2019 verzeichnete die Bank einen Verlust vor Steuern von 654 Millionen Euro und einen Verlust nach Steuern von 2,9 Milliarden Euro. Dies ist in erster Linie auf die Belastungen im Zusammenhang mit dem Umbau im zweiten Quartal 2019 zurückzuführen. Ohne diese Belastungen hätte der Gewinn vor Steuern im ersten Halbjahr 733 Millionen Euro betragen. Nach Steuern wäre in diesem Fall ein Halbjahresgewinn von 432 Millionen Euro angefallen. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2018 hatte der Gewinn vor Steuern bei 1,1 Milliarden Euro gelegen, der Gewinn nach Steuern bei 521 Millionen Euro.

Die Deutsche Bank hat bereits begonnen, den strategischen Umbau umzusetzen. Im ersten Halbjahr 2019 hat die Bank bei Vermögenswerten, die in die Capital Release Unit eingebracht werden, 38 Milliarden Euro der Gesamtverschuldungsposition und 9 Milliarden Euro der risikogewichteten Aktiva abgebaut. Verhandlungen über den Verkauf des Geschäfts mit Hedgefonds und der elektronischen Aktienplattform an BNP Paribas laufen planmäßig. Im Aktiengeschäft wurden Positionen abgebaut, und die entsprechenden Systeme werden heruntergefahren. Seit Bekanntgabe des strategischen Umbaus wurden über 900 Mitarbeiter darüber informiert, dass ihr Arbeitsverhältnis endet oder ihre Stelle entfällt.

Anteil der stabileren Bereiche an den Erträgen wächst

Die Erträge lagen im zweiten Quartal bei 6,2 Milliarden Euro und damit um 6% niedriger als im Vorjahresquartal. Bereinigt um Sondereffekte (Sondereffekte im Berichtsquartal und im Vorjahresquartal) betrug der Rückgang 5%. Die Sondereffekte schlugen im zweiten Quartal positiv mit 109 Millionen Euro zu Buche, nachdem sie im Vorjahresquartal ein Plus von 194 Millionen Euro ausgemacht hatten.

In der Unternehmens- und Investmentbank beliefen sich die Erträge auf 2,9 Milliarden Euro, ein Rückgang um 18%. Die Erträge der Privat- und Firmenkundenbank lagen 2% niedriger, bereinigt um Sondereffekte¹ waren sie stabil. Im Asset Management waren die Erträge 6% höher als im Vorjahresquartal.

Insgesamt sanken die Erträge in den stabileren Geschäftsbereichen – Globale Transaktionsbank, Privat- und Firmenkundenbank und Asset Management – um 2%, bereinigt um Sondereffekte¹ waren sie jedoch 1% höher. Diese Bereiche steuerten im zweiten Quartal 65% zu den Gesamterträgen bei.

Anteil der stabileren Bereiche an den Erträgen wächst

Wachstum bei Kreditvolumen und verwaltetem Vermögen

Das Kreditvolumen ist im zweiten Quartal 2019 um 4 Milliarden Euro gestiegen. Im ersten Halbjahr wuchs das Kreditvolumen um 14 Milliarden Euro.

Das verwaltete Vermögen stieg im zweiten Quartal 2019 um 18 Milliarden Euro, einschließlich der Nettomittelzuflüsse von 9 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr 2019 stieg das verwaltete Vermögen um 88 Milliarden Euro mit Nettomittelzuflüssen von insgesamt 20 Milliarden Euro.

Kosten sinken weiter (ohne die Belastungen für strategischen Umbau)

Die zinsunabhängigen Aufwendungen beliefen sich auf 7,0 Milliarden Euro, nach 5,8 Milliarden Euro im Vorjahresquartal, einschließlich der oben genannten 1,4 Milliarden Euro an Belastungen durch den Umbau. Ohne diese Belastungen lagen die zinsunabhängigen Aufwendungen 3% unter dem Vorjahreswert.

Die bereinigten Kosten (Zinsunabhängige Aufwendungen und bereinigte Kosten im Berichtsquartal und im Vorjahresquartal) betrugen im Berichtsquartal 5,7 Milliarden Euro. Rechnet man die Belastungen durch den Umbau heraus, die aus den oben genannten Abschreibungen auf Software und Rückstellungen für bestehende Dienstleistungsverträge bestehen, fielen bereinigte Kosten von 5,3 Milliarden Euro an, ein Rückgang um 4% gegenüber dem Vorjahresquartal. Dieser Rückgang beruht auf niedrigeren Personal- und Beratungskosten, was höhere IT-Aufwendungen mehr als ausglich. Die Bank ist weiterhin auf gutem Weg, ihr Ziel für die bereinigten Kosten (ohne Belastungen für den Umbau) von 21,5 Milliarden Euro für das Gesamtjahr 2019 zu erreichen.

Die Anzahl der Mitarbeiter sank zum Ende des zweiten Quartals auf 90.866 (auf Vollzeitstellen gerechnet), ein Rückgang um rund 600 Stellen im Quartal. Darin enthalten sind die Mitarbeiter, die im Zusammenhang mit dem Verkauf des portugiesischen Privatkundengeschäfts der Bank im zweiten Quartal den Konzern verlassen haben. Damit hat sich die Mitarbeiterzahl seit Ende des zweiten Quartals 2018 um 4.600 verringert.

Die Kreditqualität bleibt hoch

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft betrug im Berichtsquartal 161 Millionen Euro, ein Anstieg um 66 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahresquartal. Mit den höheren Rückstellungen trägt die Bank Prognosen für ein schwächeres gesamtwirtschaftliches Umfeld Rechnung. Doch im historischen Vergleich bleibt die Risikovorsorge gering, was das niedrige Risikoprofil des Kreditportfolios unterstreicht.

In der Privat- und Firmenkundenbank blieb die Risikovorsorge im Kreditgeschäft mit 87 Millionen Euro praktisch unverändert, weil neue Rückstellungen teilweise durch Gewinne bei Portfolioverkäufen ausgeglichen wurden. Dies spiegelt die hohen Kreditvergabestandards und ein günstiges Kreditumfeld wider.

Die Risikovorsorge in der Unternehmens- und Investmentbank betrug 72 Millionen Euro nach einem außergewöhnlich niedrigen Niveau von 11 Millionen Euro im Vorjahresquartal, weil ein schwächeres gesamtwirtschaftliches Umfeld prognostiziert wird und es im Vorjahresquartal größere Auflösungen gegeben hatte.

Kapital und Bilanz kaum betroffen von Belastungen des Umbaus

Die harte Kernkapitalquote (CET 1) betrug zum Ende des zweiten Quartals 13,4%, nach 13,7% zum Ende des ersten Quartals. Sie war kaum betroffen von den Wertanpassungen auf latente Steueransprüche und auf den Geschäfts- oder Firmenwert, die einen Großteil der Belastungen des Umbaus ausmachten.

Rund 0,2 Prozentpunkte des Rückgangs gegenüber dem Vorquartal resultierten aus zwei endgültigen Entscheidungen in Zusammenhang mit regelmäßigen Prüfungen der Europäischen Zentralbank (EZB). Zudem verringerte sich die harte Kernkapitalquote durch die Dividendenzahlung für 2018 und Kuponzahlungen für AT1-Kapitalinstrumente um rund 0,1 Prozentpunkte. Im ersten Halbjahr 2019 verringerte sich die harte Kernkapitalquote von 13,6% auf 13,4%, was vornehmlich auf die genannten Effekte im zweiten Quartal zurückzuführen ist.

Die risikogewichteten Aktiva (RWA) betrugen 347 Milliarden Euro. Sie blieben damit nahezu unverändert gegenüber dem Vorquartal. Eine Zunahme der RWA für Kreditrisiken wurde ausgeglichen durch eine Verringerung der RWA für operationelle Risiken aufgrund eines günstigeren Risikoprofils der Bank. Im ersten Halbjahr 2019 sanken die RWA um 4 Milliarden Euro, was auf einen leichten Rückgang im ersten Quartal zurückzuführen ist.

Die Gesamtverschuldungsquote (Leverage Ratio, bei Vollumsetzung der Regulierung) betrug am Ende des Quartals unverändert zum Vorquartal 3,9%. Die Verschuldungsposition sank um 41 Milliarden Euro. Die Barmittel reduzierten sich, während Rückgange der Verschuldungsposition im Wertpapierhandel teilweise aufgewogen wurden durch ein Wachstum des Kreditvolumens. Das unterstreicht die Strategie der Bank, ihr Geschäft stärker auf stabilere Ertragsquellen auszurichten. Im ersten Halbjahr 2019 sank die Gesamtverschuldungsquote bei Vollumsetzung von 4,1% auf 3,9% und die Gesamtverschuldungsquote gemäß Übergangsregeln von 4,3% auf 4,2%, was in erster Linie auf einen Anstieg der Verschuldungsposition im ersten Quartal zurückzuführen ist.

Die Liquiditätsreserven blieben weiterhin hoch mit 246 Milliarden Euro zum Ende des zweiten Quartals, nach 260 Milliarden Euro zum Ende des ersten Quartals und 259 Milliarden Euro Ende 2018. Der Rückgang um 13 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2019 resultiert aus aktiv ergriffenen Maßnahmen, um Überschussliquidität zu reduzieren und umzuschichten. Die Liquiditätsdeckungsquote (Liquidity Coverage Ratio) betrug 147%, ein Anstieg gegenüber 141% am Ende des vorangegangenen Quartals. Damit liegt die Quote 47 Prozentpunkte über der regulatorischen Mindestanforderung von 100%. Dies entspricht einem Überschuss von 67 Milliarden Euro.

³ Die Wertminderungen des Geschäfts- oder Firmenwertes, die als Teil des Planungsprozesses der Transformation durch die Änderung des Strategieplans der Bank ausgelöst wurden, waren höher als die Belastungen, die in der Ankündigung der Strategie der Bank am 7. Juli genannt wurden. Dies ist zurückzuführen auf die weitere Detaillierung der Planung für die Bereichsstrategie der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Globale Transaktionsbank & Corporate Finance. Weitere Informationen finden sich im Abschnitt „Auswirkungen aus der Transformation der Deutschen Bank“ des Zwischenberichts.

Entwicklung in den Geschäftsbereichen

Unternehmens- und Investmentbank (CIB)

Die Erträge lagen bei 2,9 Milliarden Euro, ein Rückgang von 18% gegenüber dem Vorjahr.

In der Transaktionsbank (GTB) lagen die Erträge im Jahresvergleich um 6% niedriger bei 949 Millionen Euro. Bereinigt um einen Sondereffekt¹ aufgrund eines Einmalgewinns im Vorjahresquartal waren die Erträge nahezu stabil. Die Bank verzeichnete Wachstum im Zahlungsverkehr (Cash Management) und bei Handelsfinanzierungen, gab aber im Bereich Wertpapierdienste (Securities Services) bestimmte Geschäfte auf, was Erträge kostete.

Im Handel mit festverzinslichen Wertpapieren und Währungen gingen die Erträge um 4% auf 1,3 Milliarden Euro zurück. Bereinigt um einen Sondereffekt¹ durch eine Bewertungsänderung bei einer Beteiligung belief sich der Rückgang auf 11%. Während sich das Geschäft mit Unternehmensanleihen stabil entwickelte, litt das Währungsgeschäft unter einer geringen Volatilität der Märkte. Der Zinshandel erzielte unter Berücksichtigung des 2018 verringerten Geschäftsumfangs solide Ergebnisse. Generell wurde die Ertragsentwicklung im Handel mit festverzinslichen Wertpapieren und Währungen belastet durch Veränderungen bei Portfoliopositionen im Vergleich zum Vorjahr.

Im Beratungs- und Emissionsgeschäft lagen die Erträge bei 407 Millionen Euro, was einen Rückgang von 30% bedeutete. Darin spiegelt sich die geringere Aktivität im Gesamtmarkt wider, insbesondere in Regionen (EMEA) und Produkten (Leveraged Debt), die normalerweise zu den Stärken der Deutschen Bank gehören.

Die Erträge im Handel mit Aktien betrugen 369 Millionen Euro, ein Rückgang um 32% gegenüber dem Vorjahr. Dies ist zurückzuführen auf eine im zweiten Quartal 2018 angekündigte Neuausrichtung des Bereichs sowie niedrigere Kundenaktivität im zweiten Quartal 2019, weil der Markt bereits eine strategische Entscheidung der Bank erwartete, ihr Aktiengeschäft zu verkleinern.

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft betrug im Quartal 72 Millionen Euro, nach 11 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Diese Entwicklung beruht auf einem schwächeren gesamtwirtschaftlichen Ausblick sowie größeren Auflösungen im zweiten Quartal 2018.

Die zinsunabhängigen Aufwendungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 22% auf 3,8 Milliarden Euro. Darin enthalten ist ein negativer Effekt aus Wertanpassungen von 810 Millionen Euro, wovon 491 Millionen Euro auf Anpassungen des Geschäfts- oder Firmenwertes (Goodwill) entfielen und 319 Millionen Euro auf Wertminderungen bei Software sowie Rückstellungen für bestehende Dienstleistungsverträge. Letzteres wirkte sich auch auf die bereinigten Kosten aus, die um 3% stiegen. Ohne diesen Sondereffekt lagen die bereinigten Kosten² 7% niedriger als im Vorjahr, vor allem weil bestimmte Geschäfte 2018 aus strategischen Gründen aufgegeben wurden und die Kostendisziplin weiterhin hoch war.

Die Unternehmens- und Investmentbank verzeichnete im Berichtsquartal einen Verlust vor Steuern von 907 Millionen Euro. Hauptgrund waren die oben genannten Belastungen von 810 Millionen Euro im Zusammenhang mit dem Umbau.

Im ersten Halbjahr 2019 verzeichnete die Unternehmens- und Investmentbank einen Verlust vor Steuern von 1,0 Milliarden Euro, nach einem Gewinn vor Steuern von 678 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2018. Auch hier ist der Rückgang vor allem auf die genannten Wertminderungen zurückzuführen.

Das Kerngeschäft der Investmentbank hat im ersten Halbjahr 2019 beachtliche Erfolge erzielt. Im Beratungs- und Emissionsgeschäft hatte die Deutsche Bank bei 16 der 25 Top-Transaktionen nach Provisionsaufkommen eine führende Position. Außerdem war die Bank mit einem Marktanteil von 8,3% das führende Emissionshaus für Hochzins-Anleihen in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika, nachdem sie im ersten Halbjahr 2018 noch auf Platz 3 gelegen hatte (Quelle: Dealogic).

In der Rangliste 2019 des Magazins Euromoney für den Währungshandel erreichte die Deutsche Bank Platz zwei, nachdem sie im Vorjahr auf dem achten Platz gestanden hatte. In Westeuropa war sie die Nummer eins, gegenüber einem fünften Platz im Vorjahr. In derselben Umfrage erreichte die Deutsche Bank in der Kategorie elektronischer Handel den dritten Platz, nach Platz acht im Jahr 2018.

Unternehmens- und Investmentbank

Unternehmens- und Investmentbank

Privat- und Firmenkundenbank (PCB)

Die Erträge beliefen sich im Quartal auf 2,5 Milliarden Euro und waren 2% niedriger als im Vorjahreszeitraum. Bereinigt um Sondereffekte¹ und Erträge aus veräußerten Geschäften lagen die Erträge 2% höher als im zweiten Quartal 2018. Wachstum im Kreditgeschäft und verbesserte Erträge im Anlagegeschäft kompensierten negative Ertragseffekte aus dem anhaltenden Margendruck im Einlagengeschäft.

Im Geschäft mit Privat- und Firmenkunden in Deutschland beliefen sich die Erträge auf 1,7 Milliarden Euro, ein Anstieg um 2% gegenüber dem Vorjahr. Gestiegene Geschäftsvolumen und selektive Preisanpassungen glichen niedrigere Zinsmargen im Einlagengeschäft mehr als aus.

Im internationalen Geschäft mit Privat- und Firmenkunden wurden Erträge von 366 Millionen Euro erzielt, ein Rückgang um 3% gegenüber dem Vorjahr, der vor allem durch eine geänderte Verbuchung von Kreditgebühren in Italien entstand. Ohne diesen Effekt waren die Erträge nahezu unverändert. Gestiegene Erträge im Kredit- und Anlagegeschäft glichen Ertragsrückgänge aufgrund des niedrigen Zinsniveaus auch hier aus.

Im Geschäft mit Vermögenskunden (Wealth Management) gingen die Erträge um 9% gegenüber dem Vorjahresquartal auf 429 Millionen Euro zurück. Bereinigt um Sondereffekte¹ aus dem Abbau von Altbeständen von Sal. Oppenheim in beiden Quartalen waren sie um 4% höher als im Vorjahr. Das Wachstum wurde insbesondere in den Schwellenländern inklusive Asien erzielt.

Die zinsunabhängigen Aufwendungen beliefen sich auf 2,6 Milliarden Euro und waren damit um 20% höher als im Vorjahresquartal. Darin waren 557 Millionen Euro Belastungen im Zusammenhang mit dem Umbau enthalten. Von diesen Belastungen resultieren 545 Millionen Euro aus Abschreibungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert sowie 12 Millionen Euro aus Abschreibungen auf Software.

Letztere betrafen auch die bereinigten Kosten², die um 4% auf 2,1 Milliarden Euro sanken. Dies spiegelt positive Effekte aus Reorganisationsmaßnahmen sowie eine weiterhin strikte Kostendisziplin wider. Die Anzahl der Mitarbeiter ging weiter zurück - auf Basis von Vollzeitstellen umgerechnet um 459 im Quartal und gegenüber dem Ende des zweiten Quartals 2018 um 2.682. Davon entfielen rund 1.700 Stellen auf den Verkauf des Geschäfts in Polen und Portugal.

Die Privat- und Firmenkundenbank verzeichnete inklusive der genannten Belastungen von 557 Millionen Euro im Zusammenhang mit dem Umbau einen Verlust vor Steuern von 241 Millionen. Ohne diese Belastungen hätte sich ein Gewinn vor Steuern von 316 Millionen Euro ergeben, nach einem Gewinn von 262 Millionen Euro im Vorjahresquartal.

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft war mit 87 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahresquartal im Wesentlichen unverändert. In der Entwicklung spiegelten sich Gewinne aus Portfolioverkäufen sowie die unverändert hohen Kreditvergabestandards wider.

Im ersten Halbjahr 2019 verzeichnete die Privat- und Firmenkundenbank einen Gewinn vor Steuern von 46 Millionen Euro, nach 586 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2018. Der Rückgang ist vor allem auf die oben genannten Belastungen im Zusammenhang mit dem Umbau zurückzuführen. Ohne diese Belastungen hätte der Gewinn vor Steuern im ersten Halbjahr 603 Millionen Euro betragen.

Dies ist ein Anstieg um 3%, obwohl im Vorjahr deutlich höhere positive Sondereffekte wie Gewinne aus Immobilienverkäufen enthalten waren. Die Rendite nach Steuern auf das materielle Eigenkapital lag im ersten Halbjahr 2019 bei 0,5%. Ohne die genannten Belastungen im Zusammenhang mit dem Umbau hätte sie 7% betragen.

Wachstum im Kundengeschäft: Das verwaltete Vermögen in der Privat- und Firmenkundenbank stieg im Quartal um 3 Milliarden Euro auf 505 Milliarden Euro. Bereinigt um den Verkauf des Geschäfts in Portugal belief sich das Wachstum auf 6 Milliarden Euro, mit Nettomittelzuflüssen von 5 Milliarden Euro im zweiten Quartal 2019. Das Kreditvolumen blieb im Berichtsquartal insgesamt unverändert. Einem Wachstum von 2 Milliarden Euro im kundenbezogenen Kreditgeschäft stand eine Reduzierung von Wertpapieren, die als Kredite zu bilanzieren sind, entgegen (zum Beispiel Schuldscheindarlehen).

Im ersten Halbjahr 2019 erzielte die Privat- und Firmenkundenbank Nettomittelzuflüsse in verwaltete Vermögen von 13 Milliarden Euro. Darin waren 10 Milliarden Euro neugewonnene Termineinlagen enthalten. Das Kreditvolumen stieg im ersten Halbjahr 2019 insgesamt um 3 Milliarden Euro. Einem Nettowachstum von 6 Milliarden Euro im kundenbezogenen Kreditgeschäft standen teilweise Veräußerungen von Wertpapieren, die als Kredite zu bilanzieren sind, und Währungseffekte entgegen.

Privat- und Firmenkundenbank

Privat- und Firmenkundenbank

Asset Management (AM)

Die Erträge beliefen sich auf 593 Millionen Euro, ein Anstieg um 6% gegenüber dem Vorjahresquartal. Das ist teils auf leistungsabhängige Erträge zurückzuführen, die nicht jedes Jahr anfallen, teils auf nahezu unveränderte Erträge aus Verwaltungsgebühren. Das Marktumfeld hat sich verbessert, und nach Mittelabflüssen im Vorjahr waren Mittelzuflüsse zu verzeichnen.

Die zinsunabhängigen Aufwendungen beliefen sich auf 471 Millionen Euro, ein Anstieg um 7%. Die bereinigten Kosten² stiegen um 6% auf 442 Millionen Euro. Hauptgrund dafür waren höhere Personalaufwendungen im Zusammenhang mit leistungsbezogenen Vermögensverwaltungsgebühren, die nicht jedes Jahr anfallen.

Der Gewinn vor Steuern lag im zweiten Quartal mit 89 Millionen Euro 5% niedriger als im Vorjahresquartal. Dies ist bedingt durch einen Anstieg des Betrags, der aufgrund einer höheren Profitabilität der eigenständigen DWS den Anteilen ohne beherrschenden Einfluss zuzurechnen ist. Die Rendite nach Steuern auf das materielle Eigenkapital betrug 14%.
Im ersten Halbjahr 2019 lag der Gewinn vor Steuern bei 185 Millionen Euro, ein Anstieg um 12% gegenüber 165 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2018.

Wachstum beim verwalteten Vermögen: Das verwaltete Vermögen stieg im Quartal um 15 Milliarden Euro auf 721 Milliarden Euro. Dieser Anstieg basiert auf einer positiven Marktentwicklung und auf Nettomittelzuflüssen von 4 Milliarden Euro. Zuflüsse in den Wachstumsbereichen passive Produkte und alternative Anlagen konnten Rückgänge bei traditionellen Renten- und Aktienfonds mehr als ausgleichen. Im bisherigen Jahresverlauf erhöhte sich das verwaltete Vermögen um 56 Milliarden Euro, einschließlich Nettomittelzuflüssen von 7 Milliarden Euro. Dazu leisteten strategische Partnerschaften einen positiven Beitrag.

Asset Management

Asset Management

Corporate & Other (C&O)

Die Erträge beliefen sich im zweiten Quartal 2019 auf 182 Millionen Euro, nach negativen Erträgen von 91 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Diese Entwicklung resultiert im Wesentlichen aus Absicherungsaktivitäten im Zusammenhang mit Finanzierungsvereinbarungen für Geschäfte in verschiedenen Währungen, insbesondere US-Dollar, da sich Spreads im Vergleich zum zweiten Quartal 2018 ausweiteten.

Die zinsunabhängigen Aufwendungen beliefen sich im zweiten Quartal auf 117 Millionen Euro, nach 77 Millionen Euro in Vorjahresquartal. Diese Entwicklung resultiert vor allem aus Planabweichungen bei den Aufwendungen für die Infrastrukturbereiche. Diese Aufwendungen werden gemäß Plan auf die Geschäftsbereiche verteilt; Abweichungen zwischen geplanten und tatsächlichen Allokationen werden in C&O erfasst. Die Aufwendungen im Zusammenhang mit Aktivitäten für Anteilseigner erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 12 Millionen Euro auf 130 Millionen Euro, weil höhere Kosten für strategische Projekte und Beratung anfielen.

Der Gewinn vor Steuern betrug im zweiten Quartal 113 Millionen Euro, nach einem Verlust von 119 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Im ersten Halbjahr betrug der Gewinn vor Steuern 109 Millionen Euro, nach einem Verlust von 286 Millionen Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Ergebnisse des 2. Quartals 2019

Die Ergebnisse des 2. Quartals 2019 werden am heutigen Mittwoch, 24. Juli 2019, um 13.00 Uhr (MESZ) in einer Telefonkonferenz für Analysten erläutert. Die Konferenz wird im Internet übertragen: www.db.com/de/quartalsergebnisse

Eine Telefonkonferenz für Fixed-Income-Investoren findet am Freitag, 26. Juli 2019, um 15.00 Uhr (MESZ) statt. Auch diese Konferenz wird im Internet übertragen: www.db.com/de/quartalsergebnisse

Die Ergebnisübersicht, das Financial Data Supplement (FDS), die Präsentation und der Audio-Webcast für die Analysten-Telefonkonferenz sind über folgenden Link abrufbar: www.db.com/de/quartalsergebnisse

Der Deutsche Bank Säule 3 Bericht Q2 2019 wird am 21. August 2019 veröffentlicht.

Dieses Dokument beinhaltet bereinigte IFRS-Zahlen. Die Überleitung der bereinigten auf die berichteten Finanzzahlen nach IFRS ist im Financial Data Supplement enthalten und dort sowie im Zwischenbericht zu finden.

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