Christopher Millers Haus als Baustelle

Klimaschutz hausgemacht

Duschen mit Regenwasser, Bäume als Klimaanlage oder wasserdurchlässige Steine statt Beton: Es gibt viele Möglichkeiten, nachhaltig zu bauen und zu wohnen. Worauf unsere Mitarbeitenden zwischen Massbach, Dublin und Bangalore setzen – und damit langfristig sogar Geld sparen.

Das Haus von Antoinette Lynch

Das Haus von Antoinette Lynch

Ein 200 Jahre altes Energiewunder

Wie alt ihr Haus ist? Diese Frage kann Antoinette Lynch nicht genau beantworten. „Das exakte Datum ist nicht bekannt – aber man weiß immerhin, dass es ungefähr in der Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet wurde.“ Alle weiteren Fakten zu ihrem Zuhause betet die Mitarbeiterin im „Chief Strategy Office“ in Dublin dagegen wie im Schlaf herunter: Die Wände? Gedämmt. Die alten Fenster und Türen? Durch energetisch hochwertige neue Modelle ersetzt. Das Dach? Mit Solarpanelen bedeckt – Antoinettes persönliches Highlight: „In den vergangenen zwei Monaten haben meine Panels doppelt so viel Energie erzeugt und ins Netz zurückgespeist, wie ich selbst verbraucht habe – und das im nicht gerade sonnenverwöhnten Irland!“ 

Der Lohn für Antoinettes Rundumsanierung: eine glatte B2 – die fünftbeste von 15 Kategorien, mit denen das „Building Energy Rating“ in Irland die Energieeffizienz von Gebäuden bewertet. Das zahlt sich für Antoinette längst auch finanziell aus: Sie hat sich für „Green Mortgage“ qualifiziert – also Kreditkonditionen, die aufgrund des guten Energie-Ratings für ihr Häuschen deutlich günstiger sind als für andere Immobilien.

Wohngebäude sind CO₂-Schleudern

Ob bei alten Schmuckkästchen oder bei Neubauten: In welchem energetischen Zustand die Häuser sind, in denen wir leben, hat wesentlichen Einfluss auf unser Klima. Laut einer Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung sind Bau und Betrieb von Gebäuden in Deutschland für ein Drittel aller CO2-Emissionen verantwortlich. Jährlich sind das ungefähr 400 Millionen Tonnen, die durchs Beheizen von Räumen, aber auch durch den Anbau und die Produktion der Brennstoffe freigesetzt werden. Nach Angaben des Umweltbundesamts macht allein Raumwärme etwa ein Viertel des Endenergieverbrauchs einer Volkswirtschaft aus – wovon immer noch 80 Prozent aus fossilen Energieträgern stammen.

Diese Fakten bringen viele unserer Mitarbeitenden zum Nachdenken: Wie kann ich mit meiner Art zu wohnen meinen ökologischen Fußabdruck verringern, weniger Energie verbrauchen und meinen CO2-Ausstoß reduzieren? Einige haben ihre Türen geöffnet und ihre Antworten mit uns geteilt – von Frankfurt über Dublin bis Bangalore.

Wir müssen Grünflächen nutzen und die Natur in unser Leben integrieren, um die Umwelt zu schützen und uns wohler zu fühlen. Mikhail-Jose-Deo Dela-Fuente
Pflanzen auf dem Balkon von Mikhail Jose Deo Quer

Mikhail Jose-Deos grünes Balkonparadies

Bäume als natürliche Klimaanlage

Während sich Antoinette in Dublin über jeden Sonnenstrahl freut, hat Mikhail- Jose-Deo Dela-Fuente auf den Philippinen eher das Bedürfnis, sich auf natürliche Art davor zu schützen. Er arbeitet in Bonifacio Global City und wohnt, etwa eine Stunde entfernt, in Quezon City. Hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen von mehr als 35 Grad bestimmen seinen Alltag.

„Wir müssen Grünflächen nutzen und die Natur in unser Leben integrieren, um die Umwelt zu schützen und uns wohler zu fühlen“, sagt der Data Governance Specialist. Sein Rezept, mit dem tropischen Klima zurecht zu kommen: Er hat rund um sein Haus Sträucher und Bäume gepflanzt. „Das sorgt für natürliche Kühlung und Schatten und senkt die Innentemperaturen erheblich.“

Mikhail spart außerdem Strom, der sonst für eine Klimaanlage nötig wäre. Und: Er hat stets frisches Obst zum Greifen nah – darunter Limetten, Chillis, Auberginen oder Jackfruit.

Nachhaltig zu bauen, kostet zwar am Anfang mehr, spart aber langfristig Energie- und Wartungskosten.
Christopher Miller

 

Haus von Christopher Miller als Baustelle

Christopher Millers Haus im Bau

Mit nachhaltigem Neubau langfristig Geld sparen

Von einer solchen tropischen Vielfalt in ihrem Garten sind Christopher Miller und seine Frau zwar noch weit entfernt. Dafür nah dran an einem Haus, das Energieeffizienz, Wohnkomfort und Umweltschutz optimal miteinander verbindet. „Als praktischer Mensch hat mich überzeugt, dass es wirtschaftlich Sinn ergibt.“ Christophers Kalkül: „Nachhaltig zu bauen, kostet zwar am Anfang mehr, spart aber langfristig Energie- und Wartungskosten.“

Dank guter Dämmung ist der Neubau in Massbach als „Effizienzhaus 40“ eingestuft. Solarpanels füllen zwei große Batterien, die im ersten Schritt den Eigenbedarf decken und im zweiten überschüssige Energie ins Stromnetz einspeisen. „Wir wollten uns von den Preisschwankungen beim Erdgas unabhängig machen“, sagt Christopher. Auch beim Kochen setzen die Millers auf Strom statt Gas. Und neben Solartechnik und Dämmung helfen Rollläden, Vorhänge und ein Kaminofen, ihr Zuhause energetisch zu  optimieren.

Der Garten soll ebenfalls langfristig zu einer besseren Ökobilanz beitragen – mit einer Einfahrt aus wasserdurchlässigen Steinen statt aus Beton, mit regionalen Pflanzen, die wenig Wasser brauchen „und attraktiv sind für Bienen und Schmetterlinge.“

Garten von Oliver Spielmann

Oliver Spielmanns Garten

Altbau sanieren im Einklang mit der Umwelt

Auch Oliver Spielmann ist davon überzeugt, dass es für ein „gesundes Wohnumfeld wichtig und richtig ist, die Natur bestmöglich zu schützen“. Auf seinem fast 3.000 Quadratmeter großen Grundstück stehen unter anderem bis zu 80 Jahre alte Birken, Erlen und Kastanienbäume; Rehe, Füchse, Waschbären und Salamander fühlen sich hier wohl. Der Change Manager im Nachhaltigkeits-Team in Frankfurt hat außerdem zahlreiche Wasserstellen für Vögel, zwei kleine Teiche, Bienenhotels und insektenfreundliche Pflanzen angelegt.

Mindestens genauso viel Energie hat Oliver in die Sanierung seines Wohnhauses aus dem Jahr 1912 gesteckt. Als er dort vor 25 Jahren einzog, war ihm „wichtig, möglichst viel der alten Substanz zu erhalten und durch Naturmaterialien wie Holz oder Naturstein zu ergänzen oder zu ersetzen.“ 

So hat er beim Austausch der alten Heizung durch eine Gasbrennwerttherme den alten Öltank nicht einfach entsorgt, sondern reinigen lassen – und nutzt ihn seitdem für Regenwasser. Mithilfe eines Hauswasserwerks lassen sich damit die Toiletten betreiben und im Sommer der Garten bewässern. Bis heute arbeitet Oliver daran, die Energiebilanz seines Altbaus zu optimieren: Das Dach ist neu mit einer effizienten Aufsparrendämmung und die Solaranlage nebst Batteriespeicher ist ebenfalls neulich installiert worden.

 

House of Janine Huss

Janine Huss’ Zuhause in einer Reihe von Reihenhäusern

Leben mit 100 Prozent Ökostrom

Dass die Wahl der Energiequelle großen Einfluss auf ihren Fußabdruck beim Wohnen hat, ist auch Janine Huß sehr bewusst: Die Teamleiterin in der Privatkundenbank in Frankfurt heizt ihr Haus am Hang komplett mit Ökostrom – und damit „theoretisch CO2-neutral.“ Mit durchschnittlich 11.000 kWh im Jahr verbraucht sie mit der elektrischen Fußbodenheizung allerdings viel Strom – und das will sie ändern: „Den Durchlauferhitzer in der Küche schalten wir inzwischen nur noch an, wenn wir wirklich heißes Wasser benötigen.“

Ginge es nach Janine, könnte, zum Beispiel, eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach die Energiebilanz ihres Hauses weiter verbessern. Weil das 30 Jahre alte Gebäude einer Wohnungseigentümergemeinschaft gehört, ist dazu ein Mehrheitsbeschluss nötig – dem einige der Miteigentümer, unter anderem, aus Kostengründen skeptisch gegenüberstehen.

„Wir haben nur einen Planeten“

Rund 7500 Kilometer entfernt von Frankfurt macht sich auch Ramalingam Sadasivan aus Bangalore Gedanken zum Thema Wohnen und Klimaschutz. Er ist überzeugt: In einem so großen Land wie Indien gibt es viele sinnvolle und inspirierende Initiativen – doch viele Menschen sind sich gar nicht bewusst, was sie selbst konkret tun können. Der Projekt- und Change Execution Manager der Unternehmensbank ist da schon einen Schritt weiter: Er kocht und wäscht mit Regenwasser – und um es zu erhitzen benutzt er einen Solar-Warmwasserspeicher. Warum er die Mühe auf sich nimmt? „Wir haben nur einen Planeten!“

Diese Seite wurde im November 2025 publiziert. 

„Wir haben nur einen Planeten!“

Ob Neubau oder Altbau: Mitarbeitende der Deutschen Bank weltweit zeigen, wie nachhaltiges bauen und wohnen aussehen kann. Ob mit Solaranlagen, Regenwassernutzung oder grünen Rückzugsorten: Sie beweisen, dass Umweltschutz zuhause beginnt. Ihre Geschichten aus Dublin, Frankfurt, Bangalore und darüber hinaus machen deutlich, dass kleine Entscheidungen im eigenen Zuhause Großes für unseren Planeten bewirken können.

Iclal Hamarat

Iclal Hamarat

… ist überzeugt davon, dass nachhaltiges Bauen und Wohnen einer der wichtigsten Faktoren für den Klimaschutz ist.

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