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8. Juni 2016
Die EZB hatte ihre Leitzinsen zuletzt auf einem Rekordtief belassen und ihre Anleihenkäufe ausgeweitet. So beginnt die Notenbank in dieser Woche damit, erstmals auch Schuldpapiere von Unternehmen aufzukaufen. Nach Ansicht der Deutsche-Bank-Ökonomen hat diese extrem lockere Geldpolitik die wirtschaftliche Lage in Europa bisher aber kaum verbessert. Stattdessen überwiegen zunehmend die negativen Nebenwirkungen: „Die Politik der EZB führt zu Fehlallokationen in der Realwirtschaft. Die Verlierer sind die Sparer, während sich Aktien- und Immobilienbesitzer die Hände reiben“, kritisierte Folkerts-Landau.
Daher ruft der Chefvolkswirt der Deutschen Bank die EZB zu einem geldpolitischen Kurswechsel auf. Der erwartete Anstieg der Inflation auf mehr als ein Prozent im ersten Quartal 2017 biete hierfür eine Gelegenheit. Zwar sei es für eine Zentralbank schwierig, das Ruder plötzlich herumzureißen, sagte Folkerts-Landau. Höhere Einlagenzinsen für Gelder, die bei der EZB deponiert werden, könnten jedoch ein erster Schritt zur Normalisierung sein. Derzeit belastet die Notenbank solche Einlagen mit einem Negativzins von 0,4 Prozent.
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Sebastian Jost
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Ralf Drescher
Ralf.Drescher@db.com
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